Zu Beginn des Jahrtausends schloss sich nach einem erweiterten Realschulabschluss nahtlos eine Ausbildung bei der Samtgemeinde Isenbüttel an, der er als Verwaltungsfachwirt im Bereich Finanzen zunächst treu blieb. Es folgten berufliche Stationen bei der Stadt Braunschweig und bei der Samtgemeinde Papenteich bevor Rymas 2021 dem Ruf ins Rathaus nach Weyhausen als Amtsleiter für Kämmerei und Personalwesen folgte. 2023 folgte die Berufung zum 1. Samtgemeinderat - sowie Anfang dieses Jahres seine vorübergehende Beurlaubung durch Ehrhoff, weil dieser sich von ihm hintergangen fühlte.
Patrick Rymas ist verheiratet, das Paar hat eine vierjährige Tochter. Die Familie lebt in der Samtgemeinde Isenbüttel, aber durch die Arbeit gebe es eine enge Verbindung zu Boldecker-Land-Gemeinden und deren Bürgermeistern. „Der Blick von Außen bietet auch die Chance, neue Ideen einzubringen, die der gesamten Samtgemeinde zugutekommen.“ Ein politisches Engagement taucht in der Vita des Kandidaten nicht auf. Er ist Mitglied des MTV Wasbüttel und nennt auf die Frage nach Hobbys „Fußball“.
Allerdings weniger Fußball spielen als Fußball schauen: „Am Bildschirm und wenn es die Zeit zulässt auch im Stadion.“ Am liebsten, wenn sein Lieblingsverein Borussia Dortmund auch mit unten auf dem Rasen steht. Als Motivation für seine Kandidatur am 1. Dezember gibt Rymas neben der erwähnten Unterstützung aus der Politik die „enge Bindung“ zum Boldecker Land an, die aus der bisherigen Wahrnehmung seiner aktuellen Aufgaben „mit viel Herzblut und Leidenschaft“ resultiere.
Zudem würden ihn seine bisherigen Tätigkeiten befähigen, „die komplexen Aufgaben eines Samtgemeindebürgermeisters mit Weitsicht und Entschlossenheit anzugehen. Die drei drängendsten Themen, die im Boldecker Land angegangen werden müssen, identifiziert Patrick Rymas im Ausbau der Ganztagsbetreuung (zwecks Vereinbarkeit von Familie und Beruf) und von Voraussetzungen „zur frühkindlichen Bildung“. „Bestmöglich ausgestattet“ werden sollten zudem die Freiwilligen Feuerwehren.
Nicht weniger wichtig sei eine „klare Priorisierung von Bauprojekten“, die sich noch in der Planungsphase befinden wie die Sanierung der Grundschule Osloß, des Kindergartens Weyhausen sowie der Feuerwehrhäuser, um sie „im Rahmen der verfügbaren finanziellen Mittel“ und „verantwortungsvoller Haushaltsführung“ konsequent zu Ende zu bringen. Beim Thema A39 sieht Rymas für das Boldecker Land aktuell „leider nur Nachteile“ wie etwa die „riesige Rastanlage bei Tappenbeck“. Wegen des zu erwartenden „Mehrverkehrs“ würden die Ortsdurchfahrten auch nicht entlastet werden.
Die VW-Krise werde „definitiv Auswirkungen“ haben: auf die Samtgemeinde durch sinkende Gewerbesteuererträge und durch Mindereinnahmen bei Einkommens- und Umsatzsteuer in den Gemeinden: „Deren Leistungsfähigkeit darf deshalb nicht durch eine zu hohe Samtgemeindeumlage gefährdet werden“, so Rymas, der sich außerdem als Verfechter einer „digitalen und bürgernahen Verwaltung“ gibt, die nicht nur „effizient und transparent“ kommunizieren, sondern auch „bürgerfreundlich“ sein müsse - weshalb deren gesamte Organisationsstruktur im Falle seiner Wahl „neu betrachtet wird“.