Die Premiere stampften Lipper und seine Leute voriges Jahr relativ spontan aus dem Boden. Trotz viel zu kurzer Vorlaufzeit habe man ein stimmungsvolles Ambiente mit weihnachtlich geschmücktem Dorfplatz plus Mühlen und niedlichen Weihnachtsmarkt-Hütten hinbekommen. „Die Resonanz war tatsächlich überwältigend“, erinnert er sich. Sogar das Klassik Radio aus Augsburg habe die Gifhorner Mühlenweihnacht als Tipp empfohlen, und die Kennzeichen auf dem Parkplatz bewiesen überregionalen Besuch.
Wenn die Mühlenweihnacht an den vier Adventswochenenden jeweils Freitags bis Sonntags von 13 bis 21 Uhr bei kostenlosem Eintritt läuft, werden die Gifhorner und ihre Gäste eben jenes Ambiente wieder erleben - und mehr. Stände mit Handbrot, Bratapfel, Stockbrot (nicht nur für Kinder) und die Gebäckhütte stellt Lipper auf dem Dorfplatz auf. Als deftige kulinarische Besonderheiten soll es neben Bratwurst von Emmerich und Krakauer von Budnik auch Damwild-Bratwurst vom Hof Buhr in Emmen geben.
Und das passt erst recht in das Regional-Konzept: Für die süßen Leckermäuler hat das Mühlenmuseums-Team ein besonderes Schmankerl aus dem Steinbackofen in petto. Lipper plant mit einem traditionellen Gifhorner Weihnachtskranz nach einem Rezept von Bäcker Höltge von 1895.
Für die Kinder werde es nicht nur eine Bastelstube geben, sondern eine Weihnachtsbäckerei im Brothaus. Dort können die kleinen Nachwuchskonditoren unter Anleitung Plätzchen backen.
Auch beim Flüssigen geht es diesmal über das Angebot von 2023 hinaus. Neben dem Diesdorfer Fruchtpunsch hat Lipper diesmal auch zwei Sorten Winzer-Glühwein im Angebot. Neu sind Met und Eierpunsch. Nicht fehlen darf natürlich die Feuerzangenbowle.
In der Sanssouci-Mühle werden in wechselnder Folge Kunsthandwerker ausstellen, sagt Lipper. So gebe es jedes Mal etwas anderes zu sehen. Er kündigt unter anderem einen Drechsler an, der seine Arbeit vorführen wird. Ein Metallkünstler werde seine Skulpturen auf dem Dorfplatz ausstellen, die übrigens über die Mühlenweihnacht hinaus auch werktags zu den Öffnungszeiten der Gastronomie zu bestaunen sein werden.
Im Kräuterspeicher geht es rund um das Alpaka und die Produkte, die sich aus seiner Wolle herstellen lassen. Ein Betrieb aus der Altmark präsentiert dort nicht nur anschaulich, wie er die Wolle dieser niedlichen Tiere aufbereitet, sondern verkauft auch Produkte wie Socken, Schals und weitere Kleidung.
„Spontan war es dieses Jahr nicht“, zieht Lipper bei den Vorbereitungen einen Vergleich zur Premiere. Dennoch hätte man durchaus noch mehr Zeit gebrauchen können, doch es habe dieses Jahr noch viele andere Punkte zu erledigen gegeben. Dennoch ist die Mühlenweihnacht für Lipper eine Herzensangelegenheit, denn er ist bekennender Weihnachtsmarkt-Fan und sieht für Gifhorn Potenzial, eine Veranstaltung mit Alleinstellungsmerkmal zu etablieren.
Mit der Brechstange will das Mühlenmuseums-Team das nicht machen. Es gehe darum, das Thema behutsam anzugehen, und um Klasse statt Masse. „Im kleinen Stil. Wir müssen es einfach aufbauen. Es ist für uns eine Möglichkeit, uns heranzutasten.“ Mit dieser „Luft nach oben“-Strategie habe man die Gelegenheit, sich Jahr für Jahr immer etwas steigern zu können.