Vom kommenden Jahr an kostet das Trinkwasser 1,44 Euro pro Kubikmeter (bisher 1,31 Euro). Das entspricht einer Steigerung um 8,1 Prozent. Ein Musterhaushalt mit vier Personen und Durchschnittsverbrauch zahlt somit 1,86 Euro mehr pro Monat. Verbandsvorsteher Volker Arms und Geschäftsführer Christian Lampe wiesen in einer Pressekonferenz darauf hin, dass dieser Wert immer noch unter jenen 1,50 Euro liege, die zu Beginn des Ukraine-Kriegs angesetzt worden waren, dann aber dank der Energiepreisbremse rückwirkend auf 1,31 Euro abgesenkt werden konnten.
Auf die jetzige Preiserhöhung hat Lampe und Arms zufolge auch das Wetter Einfluss. Wegen des vielen Regens in den vergangenen beiden Jahren habe der Wasserverband zehn Prozent weniger Wasser verkauft – weil eben genug „von oben“ kam. Folge: Der Verband habe deutliche Mehrkosten eingefahren.
Der jährliche Grundpreis beim Abwasser steigt von 73 Euro in Wittingen und 110 Euro im übrigen Gebiet auf 120 Euro für alle acht Mitgliedseinheiten. Bei den Arbeitspreisen sind die Entwicklungen individuell, es gibt Einheiten, wo es ab kommenden Jahr sogar günstiger wird.
In Hankensbüttel sinkt der Arbeitspreis von 2,98 Euro pro Kubikmeter auf 2,43 Euro. Auch in Wittingen geht es runter, nämlich von 3,42 auf 2,90 Euro. Wesendorf und Papenteich müssen dagegen Preissteigerungen hinnehmen, nämlich von 1,36 beziehungsweise 2,01 auf 2,01 beziehungsweise 2,85 Euro. Bei diesen vier Gebietseinheiten, die keine getrennten Entgelte für Niederschlags- und Schmutzwasser haben, bleibt die jeweils eigene Kalkulation bis Ende 2026 bestehen. Sie werden erst dann dem folgen, was drei andere Mitglieder mit einheitlichen Entgelten für Niederschlags- und Schmutzwasser jetzt durchziehen.
In den Gemeinden und Samtgemeinden Wendeburg (Kreis Peine) sowie Isenbüttel und Meinersen führt der Wasserverband ab 2025 einen Zusammenschluss in der Kalkulation ein, der einheitliche Arbeitspreise für alle drei vorsehen wird. In jenen drei Kommunen werden die Kunden ab 2025 dann 1,79 Euro pro Kubikmeter zahlen. Für alle drei bedeutet das eine Preissteigerung: in Isenbüttel von bisher 1,08, in Meinersen von 1,60 und in Wendeburg von 1,50 Euro aus. Arms und Lampe rechnen vor, dass ohne jene Zusammenfassung Meinersen und Wendeburg mit 1,95 beziehungsweise 2,02 Euro noch teurer dastünden, nur Isenbüttel mit 1,61 Euro preiswerter davon käme.
Die Sassenburg macht bei dem Zusammenschluss – noch – nicht mit, so Arms und Lampe. Dort wird der Arbeitspreis sogar von 1,17 auf 0,87 Euro sinken. Beide haben Verständnis für das Anliegen der Gemeinde, ihren Einwohnerinnen und Einwohnern eine Preissteigerung nicht zumuten zu wollen. Bis vor zehn Jahren sei das Preisniveau dort deutlich höher gewesen. Inzwischen seien die Anlagen abgeschrieben, Investitionen stünden dort – im Gegensatz zur Samtgemeinde Isenbüttel zum Beispiel – nicht an. Arms erklärt: „Es ist nachvollziehbar, dass die Sassenburg nicht dabei sein will.“ Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass sich das irgendwann einmal ändert.
Die Gebietseinheiten Hankensbüttel, Papenteich, Wesendorf und Wittingen sollen ab 2027 ebenfalls eine einheitliche Kalkulation erhalten. Ziel des Wasserverbands ist es dabei, den Verwaltungsaufwand zu senken, weil die Mitarbeitenden dann weniger rechnen müssen.