Auf der Facebook-Seite des Landkreises Gifhorn zur neuen Abfall-App überschlugen sich dieser Tage die Kommentare der Bürgerinnen und Bürger. „Der Link zum Google Play Store führt nicht zum Google Play Store“, stellte ein Kommentator fest. Ein weiterer: „Schön, dass diese Neuerung jetzt auch im Landkreis Gifhorn Einzug hält, allerdings wirft es mal wieder ein super Licht auf diesen Landkreis, wenn die angepriesene App noch nicht verfügbar/freigeschaltet ist.“
Darauf antwortete der Landkreis direkt an den Nutzer: „Aktuell warten wir auf die Freigabe der App durch die App-Stores.“ Das bestätigt Landkreis-Sprecherin Anja-Carina Riechert auf AZ-Nachfrage. „Es gibt keinerlei Probleme mit der App. Die klagenden Nutzerinnen und Nutzer haben die Aussage ‚Anfang Dezember‘ lediglich streng nach Paragraf 192 BGB ausgelegt.“ Offenbar hätten sie 1. Dezember erwartet, aber von diesem Datum sei keine Rede gewesen. Der Landkreis wirbt auf seiner Homepage seit 22. November für die App, die AZ berichtete am 25. November zum ersten Mal darüber.
„Es ist vorgesehen gewesen, die App dem Umweltausschuss in der Sitzung am 18. November vorzustellen, um im Anschluss die breite Öffentlichkeit zu informieren. Leider liegt es nicht in den Händen der Verwaltung, dass in öffentlichen Sitzungen die Kommunikation dann von anderer Stelle übernommen wird“, so Riechert. Die Kritik, eine App zu preisen, die noch nicht verfügbar sei, sei „ansonsten unberechtigt, da wir gut in der Zeit liegen und manchmal eben ‚Gründlichkeit vor Schnelligkeit‘ geht“.
Bei beiden Stores sei die App noch im Aufbauprozess, so Riechert. Der ist inzwischen aber abgeschlossen, seit Mittwoch, 4. Dezember, ist die App verfügbar. Bis dahin gilt, was ein Gifhorner bei Facebook humorig mit „Finde die App: Ein unterhaltsames Suchspiel für die Vorweihnachtszeit“ kommentierte. Hagelte es auch Beschwerden über Telefon im Schloss? Riechert: „Vereinzelt gibt es Anrufe, bei denen die Aufklärung gut funktioniert.“
Die App sei eine Erleichterung für die Bürgerinnen und Bürger, erinnere zum Beispiel individuell an die Abfuhrtermine, sodass keiner mehr verpasst werde, wirbt der Landkreis. Doch darauf angewiesen sei auch in den vergangenen Tagen niemand gewesen, so Riechert. „Der Abfallkalender 2025 ist bereits unter www.gifhorn.de/abfallkalender abrufbar und kann von dort in Form von 2 DIN-A4-Seiten auch ausgedruckt werden.“ Und die App selbst sei als Web-Ansicht unter www.gifhorn.de/abfall-app ebenfalls in allen Funktionen abrufbar gewesen. Nur eben bis Mittwoch in den Stores noch nicht zu haben, was bislang die Informationen per Push-Nachricht verhindert habe. „Ansonsten war die Funktionalität bereits vorhanden.“Für alle, die nicht digital unterwegs sind: Auf der Homepage informiert der Landkreis auch darüber, dass der klassische Abfallkalender in Papierform in geringer Stückzahl in den Rathäusern ausliege - ebenfalls ab „Anfang Dezember“.