Im Kreis Gifhorn verbinden mehrere sogenannte Regiobusse wichtige Ziele miteinander, zum Beispiel Kernorte von Samtgemeinden oder die Stadt Wolfsburg mit der Kreisstadt Gifhorn. Die Verbindungen heben sich durch eine enge Vertaktung und späte Fahrten von den lokalen Linien ab. Nutzende kommen auch spätabends noch von Gifhorn beispielsweise zurück nach Wesendorf oder Meinersen.
So fahren zum Beispiel die Regiobusse 170 und 180 von Wolfsburg über Weyhausen und Dannenbüttel (170, tagsüber sogar im Halbstundentakt) beziehungsweise Fallersleben, Calberlah und Isenbüttel (180 im Stundentakt) nach Gifhorn und zurück. Am Freitag kommt man sogar um 24 Uhr noch vom Hauptbahnhof Wolfsburg mit dem letzten 180-er zurück nach Calberlah oder Isenbüttel. Doch wie lange noch?
Der Regionalverband Braunschweig trägt aktuell einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Regiobusse bei - unter anderem aus der Verbandsumlage, die er von den Landkreisen und kreisfreien Städten erhebt. „Die Regiobuslinien werden aktuell refinanziert über einen Anteil aus der Verbandsumlage, finanziellen Mitteln gemäß des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetzes sowie aus Rücklagen des Regionalverbandes“, sagt Dr. Annika Döweling von der Kreisverwaltung.
2024 bekam der Landkreis 1,8 Millionen Euro Anteil für die Regionalbuslinien. Für die anderen, die lokalen Verkehre hat der Landkreis finanzielle Mittel in Höhe von 5,4 Millionen Euro eingeplant. Wie das 2025 wird, sei unklar, so döweling.
Mitte November sagten die Landkreise und kreisfreien Städte kategorisch nein zu einem Vorschlag des Regionalverbands, ab 2026 zehn Millionen Euro pro Jahr mehr für den regionalen Busverkehr zu zahlen. Diese Summe sollte sich daraus ergeben, dass ab 2025 fünf Millionen Euro mehr Verbandsumlage und ab 2026 zusätzliche fünf Millionen Euro an den Regionalverband zu zahlen wären. Mit Blick auf die angespannten Haushalte unter anderem beim Landkreis Gifhorn sei solch eine Erhöhung nicht möglich, argumentierten die Landräte und Oberbürgermeister.
Der Regionalverband und seine Verbandsversammlung haben darauf kurzfristig reagiert, die Versammlung hat nun einen Haushalt verabschiedet, der keine Erhöhung der Verbandsumlage vorsieht. Stattdessen sollen die fünf Millionen Euro Mehrkosten eingespart werden.
Was das konkret für die Gifhorner Bus-Nutzenden bedeutet, steht noch nicht fest, so Döweling. „Im Rahmen der bereits laufenden Prozessoptimierung erarbeitet der Regionalverband in Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen aktuell Einsparpotenziale. Konkrete Ergebnisse hierzu liegen noch nicht vor.“
Ergebnisse will der Regionalverband im Frühjahr vorlegen, sodass die Verbandsversammlung möglicherweise im Mai die Signale stellen könnte. „Sollten die Einsparungen politisch oder fachlich nicht umzusetzen sein, haben die Hauptverwaltungsbeamten sich bereit erklärt, eine moderate Erhöhung der Verbandsumlage mitzutragen“, sagt Detlef Tanke, Vorsitzender der Verbandsversammlung. „Es wird ein Spagat zwischen dem Festhalten an den politischen Zielen der Mobilitätswende und den begrenzten finanziellen Mitteln von Kommunen und Regionalverband.“
Insgesamt plant der Regionalverband im neuen Jahr mit 240 Millionen Euro für den Nahverkehr. Er habe die Kommunen, die eigentlich die Verantwortung für den Busverkehr trügen, bislang finanziell unterstützt, könne dies aber angesichts im zweistelligen Millionenbereich steigender Kosten nicht mehr.