Die Baustelle ist nur einen Steinwurf von der B4 mit ihren täglich fast 20.000 Fahrzeugen weg. Dennoch bekommt der Durchgangsverkehr kaum etwas von den Bauarbeiten mit, denn ein Lärmschutzwall ist noch dazwischen. Doch vom Ortholzweg aus ist der Baufortschritt offensichtlich. Die Fenster sind drin, das Dach ist drauf, wenn auch noch ohne seine Begrünung: „Wahnsinn, was die hingestellt haben“, lobt Pietrantoni den Generalunternehmer und seine Leute für die Ruckzuck-Arbeit.
Im Sommer soll das Zwei-Millionen-Euro-Haus fertig sein. Nach dem Umzug, der voraussichtlich drei Wochen dauern dürfte, soll der neue Standort im August in Betrieb gehen. Freuen können sich darauf vor allem die Beschäftigten, die pro Jahr mehr als 3500 Einsätze fahren. Endlich raus aus dem 35 Jahre alten, seit langem viel zu engen Standort in einer Wohnsiedlung und neben einer Kita, von wo aus sich die beiden Rettungswagen erst ihren Weg durch eine Tempo-30-Zone bis zur nächsten Hauptstraße schlängeln müssen.
Die modernen Einsatzfahrzeuge passen gerade noch so in die Garage der alten Rettungswache, es sind fünf Zentimeter Platz zwischen Wand und Außenspiegel. Die bei acht- bis zwölf-Stunden-Schichten so wichtigen Ruheräume sind seit sechs Jahren in Containern ausgelagert. Von den Sanitär- und Umkleideräumen mal gar nicht zu sprechen.
Das soll ab August der Vergangenheit angehören. Die 300 Quadratmeter große neue Rettungswache hat Funktionalität und Komfort auf neuesten Stand – von den beiden großen Garagen für die zwei Rettungswagen bis hin zu den Ruheräumen. Wo welcher Raum sein muss, damit die Arbeitsabläufe optimal aufeinander abgestimmt sind, hat das Team bei der Planung mit entschieden, so Pietrantoni. Das neue Haus trägt auch dem Umstand Rechnung, dass es inzwischen 13 Frauen und zwölf Männer gibt. Die Neugewichtung bei Sanitär- und Umkleideräumen werde in Zukunft auch auf die anderen Wachen zukommen.