Geboren wurde er am 3. März 1948 in Wiesbaden. Seine berufliche Laufbahn begann 1967 zunächst als Kundendienst-Techniker, später als Regionsleiter beim Neckermann-Versandhandel in Frankfurt. Ehrenamtlich aktiv war Michel schon damals in der katholischen Jugendarbeit, im Landesjugendring und in der Pfadfinderschaft St. Georg. Von1976 bis 1992 war er deren Bundesgeschäftsführer sowie beim Jugendverband Düsseldorf und Neuss im Einsatz. Außerdem war er Kuratoriumsmitglied im Deutsch-Französischen Jugendwerk und Delegierter in unterschiedlichen internationalen Organisationen.
Von 1993 bis 2012 leitete Alexander Michel den Gifhorner DRK-Kreisverband. Zunächst mit den Schwerpunktthemen Finanzen, Personal, Kindertagesstätten und ambulante Pflege, später folgten die Neustrukturierung der Personalabteilung, des Finanz- und Rechnungswesens sowie der Führungsstruktur. Hinzu kamen die Personalentwicklung sowie das Mitwirken bei der Weiterentwicklung des Pflegebereiches mit Gründung einer gGmbH. „Ich durfte Ihn als sehr zugewandt, interessiert, fachlich versiert und menschlich erleben. Ich konnte von Ihm sehr viel lernen. Später ist eine tiefe respektvolle Freundschaft entstanden“, sagt Michels Nachfolger Sandro Pietrantoni. „Sein Wirken führte zu einer nachhaltigen Stärkung des DRK Gifhorn und hat Maßstäbe gesetzt, die uns noch lange leiten werden.“ Mit Alexander Michel verliere man nicht nur eine herausragende Persönlichkeit, sondern auch „ein Stück Rotes Kreuz“.
Aktiv war Michel aber auch in der Kirche: Von 2002 bis 2013 war er im Vorstand der katholischen Kirche in Wesendorf, später in der St. Marien Kirche in Wittingen – zwischen 2005 und 2014 als stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus war Michel von 2007 bis 2010 Mitglied im Diözesanrat des Bistums Hildesheim und von 2007 bis 2013 Dekanatspastoralrat im Dekanat Gifhorn/Wolfsburg. 1998 wurde Michel vom Bischof als Kommunion-Helfer bestellt und 2014 als Leiter von Wort-Gottes-Feiern. Und er war Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der freigemeinnützigen Pflegedienste im Landkreis Gifhorn. Privat unternahm Michel mit Vorliebe Motorboot- und Wohnmobil-Touren mit der Familie und war unter anderem ein passionierter Saunagänger.
Doch das Ehrenamt schien in seinem Leben eine entscheidende Rolle zu spiele, denn von 2014 bis 2018 leitete Michel Gottesdienste in Pflegeheimen im Gifhorner Nordkreis und ab 2020 übernahm er Andachten im Seniorenzentrum am Wasserturm in Gifhorn. Außerdem war er viele Jahre in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und im Verein Freunde und Förderer der DPSG tätig. Engagement bewies Michel außerdem als Schatzmeister des Fördervereins im Gifhorner Lions-Club sowie jeweils zwei Jahre als dessen Präsident und als Governor für die Zone Niedersachsen-Hannover.
Im September 2023 wurde Alexander Michel das Bundesverdienstkreuz verliehen – insbesondere für seinen Einsatz bei der Hospiz-Stiftung Gifhorn ab 2014, die 2022 mit der Eröffnung des Hospizes gekrönt wurde. Michel, der als „Vater“ des Hospizhauses gilt, gab im Frühjahr diesen Jahres aus gesundheitlichen Gründen den Stiftungsvorstand ab. Sein Leben war geprägt von der Überzeugung, dass jeder Mensch sein Leben lang mit Würde und Respekt behandelt werden sollte. „Wir alle aber werden seine Wärme, seine Freundlichkeit und seinen unerschütterlichen Glauben an die Menschheit vermissen“, heißt es seitens der Stiftung.