Den Antrag auf Rückstellung der Punkte stellte das Ratsmitglied Andreas Hoffmann und „bis zur Klärung ungeklärter Aspekte“ in diesem Zusammenhang. Wie Schulz dieser Zeitung auf Nachfrage mitteilte, hatte im November eine Begehung im Baugebiet stattgefunden, die eine „Abnahme“ der erfolgten Erschließungsarbeiten (Straßen, Beleuchtung, Ver- und Entsorgungseinrichtungen) als Ziel hatten. Die sei aufgrund besagter vorgefundener Mängel aber nicht erfolgt. In der Sitzung gab Hoffmann dazu „ein ganz kurzes Statement“.
Demnach wolle man das Thema „nicht in der Öffentlichkeit diskutieren“, sondern intern mit dem Investor Denis D. Lavrov „zum Schutz seiner Persönlichkeit“. Die Bebauungspläne seien in diesem Zusammenhang „unser letztes Mittel, das wir sonst aus der Hand geben würden“. Lavrov selbst, der samt Dolmetscherin der Sitzung (als Zuschauer) beiwohnte und auf Anfrage vom Bürgermeister - ausdrücklich „kurzes“ – Rederecht erhalten hatte, bezeichnete daraufhin das Vorgehen des Rates als „Erpressung“.
Schulz widersprach und bestand seinerseits auf besagten „Klärungsbedarf“, der im Januar erfüllt werden solle. Lavrov ließ übersetzen, dass auch er auf ein Treffen bestehe, zunächst aber noch sofort „einige Dinge loswerden“ wolle.
Auch dieses Ansinnen wurde vom Ratsvorsitzenden Schulz abgelehnt: „In dieser Sitzung ist dafür kein Raum“ – worauf hin der HammersteinparkInvestor es damit bewenden ließ und nach Sitzungsschluss noch einmal ein persönliches Gespräch mit dem Bürgermeister suchte.
Zum Haushalt 2025 berichtete Beatrice Kranich, dass Haushalts- und Verwaltungsausschuss noch einmal „vieles hinterfragt, bei den Investitionen zurückgeschraubt und Prioritäten gesetzt“ hätten – auf dass Vereine weiter unterstützt würden und eine gute Ausstattung des Bauhofes gewährleistet sei: „Auch wenn es in diesem Jahr keinen Minibagger geben wird, ist es ein guter Haushalt“, so die CDU-Frau. SPD-Mann Hoffmann bestätigte, es sei „noch alles ganz gut. Wir investieren ordentlich“. Vor allem ins Sportheim. Ab 2026 werde man aber „nicht mehr ohne Kredite auskommen“. Auch Schulz erklärte, dass die Gemeinde über ihre Verhältnisse lebe: „Im privaten Bereich gibt es sowas nicht.“ Für Wesendorf funktioniere es – noch: „Aber wir müssen bei den Aufwendungen sparen.“ Deswegen habe man trotz Bedarfs aufgrund stetigen Zuwachses an Aufgaben für den Bauhof auch „nicht mit mehr Personal“geplant. Die „liquiden Mittel“ der Gemeinde hätten einmal acht Millionen Euro betragen. Diese Zeiten seien vorbei. Für die Zukunft sei es erforderlich, nicht nur Geld auszugeben, sondern auch„für Einnahmen zu sorgen“, so Schulz.
Man wolle zum jetzigen Zeitpunkt „keine Diskussion über Ausbaubeiträge anstoßen“. In erster Linie, weil keine Straßenerneuerung geplant sei: „Aber es wird kommen.“ In diesem Zusammenhang erwähnt wurden vom Bürgermeister die Anpassung des Hebesatzes der Grundsteuer B in der Gemeinde von 440 auf 300 Punkte im Zuge der Grundsteuer-Reform. Während der Sitzung verabschiedet wurde der bisherige Verwaltungsleiter Pascal Roy, der die Gemeinde zum Ende des Jahres in Richtung seiner alten Heimat im Landkreis Celle verlässt. Ein Nachfolger für Roy wird gesucht.