Seit vielen Jahren ist sie immer wieder gern gesehener Gast im Kultbahnhof. Meist trat Lee in der Vergangenheit als Teil eines Akustik-Duos mit Martin Hauke auf, ihrem langjährigen musikalischen Wegbegleiter an der Gitarre. Auch ihre italienische Begleitband Cosmic Mojo hatte sie schon mit nach Gifhorn gebracht. Diesmal wurde die Sängerin über Hauke hinaus von Christian „Chrille“ Schulz am Bass und von Frank „Pepe“ Peters am Schlagzeug begleitet.
Letzterer kommt aus der Nähe von Hildesheim, tourt seit rund zwei Jahren ab und zu mit dem Lee/Hauke-Duo und hatte seine eigene Fangemeinde dabei: Maja Dannewitz ist seine Ehefrau und begleitet mitsamt einigen Freundinnen und Freunden die Tournee „auf Schritt und Tritt“. Klar, dass sie alle von den texanischen Country-Rock-Konzerten der Band begeistert sind, doch auch die Location gefiel ihnen sehr: „Ein toller Laden, richtig schön, und man merkt, dass die Besitzer ganz viel Herzblut hineingesteckt haben“, schwärmten Dannewitz und Dane Hartmann.
Auch die Sache mit dem Ente-Abtanzen klappte gut beim Konzert: Der stampfende Rhythmus des Country-Rock mit einem Quäntchen Blues und Americano aktivierte mindestens die Fußwippe bei den Zuschauerinnen und Zuschauern, viele tanzten aber auch durchgängig zu den Songs. Elizabeth Lee, gekleidet in knallenger schwarzer Lederhose, Cowboy-Boots und Cowboy-Hut, führte charmant und sympathisch durchs Programm.
Meist spielte die Band selbst verfasste Songs des Albums „Blue Sky“, doch fanden auch ein paar wenige Coversongs – etwa von Johnny Cash oder Tom Petty – ihren Weg ins rockige Programm. „Dieser Song ist auf unserem neuen Album, das noch nicht veröffentlicht ist“, kündigte Lee den kraftstrotzenden Rocksong „Hanging on a Wire“ an. Meist begleitete sie ihren Gesang selber auf der Akustik-Gitarre, bei manchen Songs überließ sie nur ihrem Lead-Gitarristen das Feld und sorgte mit unterschiedlichen Rasseln für Rhythmus.
Herausragend war die Stimme der Texanerin: Tief, raumf��llend, erdig und ausgestattet mit einer riesigen Portion Soul erinnert sie in manchen Passagen an berühmte Vorgängerinnen wie Janis Joplin oder Tina Turner. Wie gemacht für Southern-Rock und Blues überzeugt sie bei lauten Rocksongs genau wie bei Country-Balladen.
Die Songwriterin wuchs im texanischen Pasadena auf und pendelt seit vielen Jahren zwischen Nashville und Braunschweig, der Heimat ihres Duo-Partners Martin Hauke. Der war vor seiner Zusammenarbeit mit Lee hierzulande bekannt als Gitarrist der Rolling Stones-Coverband Voodoo Lounge.
Den Zuschauerinnen und Zuschauern gefiel das rockige Konzert: „Wir sehen Elizabeth Lee heute zum ersten Mal und sind begeistert“, sagte Frank Kristofics. „Ein schöner Jahresabschluss mit richtig guter Musik.“ Auch für Besucher Michael Schrader war das Konzert eine Premiere: „Die Stimme von Elizabeth Lee ist überragend“, schwärmte er. „Eigentlich bin ich eher ein Blues-Mann, aber bei dieser Stimme gefällt mir auch der Musikstil Country-Rock richtig gut.“