Wir schreiben das Jahr 2051. Die Vereinten Nationen haben inzwischen von den Nationalstaaten mehr Befugnisse übertragen bekommen, sind die gestaltende Macht auf der Welt geworden. Dennoch läuft es nicht rund auf dem Planeten. Kriege, Klima, Hunger: „Die Welt hat sich weiter verschlechtert“, umschreibt Behrens das Grundproblem, um das sich der Plot dreht. Und dann taucht bei der UN-Vollversammlung die nicht klassifizierbare neue Macht DAS GRAUE auf.
Behrens beschreibt diese Macht als eine Art Nebel – der es aber in sich hat. Es gibt Tote, es gibt Leid und Zerstörung. Doch: „Eine ganz zentrale Aussage ist, dass die Macht nicht die Menschheit vernichten will“, verspricht Behrens. „Es geht darum, der Menschheit eine zweite Chance zu geben.“ Wie konkret, das müssen sich Interessierte selbst erlesen.
Die Idee dazu kam dem vierfachen Familienvater im Jahr 2022, als der sogenannte Erdüberlastungstag plötzlich schon im Juli anstand. Also der Tag, an dem jene Ressourcen der Erde aufgebraucht waren, die eigentlich bis zum 31. Dezember hätten reichen sollen, um allen zur Verfügung zu stehen. „Er tritt immer früher ein“, sagt Behrens. „Ich habe mir Gedanken gemacht, wohin das führen kann.“ Die Message seines Buches: „Seht, wie die Menschen ihren Lebensraum ruinieren.“
Seine eigenen Kinder, drei erwachsene und ein 13-jähriger Sohn, hätten dabei nicht so sehr die Rolle gespielt, Behrens geht es grundsätzlich um die Menschen. Der 58-Jährige reflektiert auch seine eigene Rolle: „Ich bin mir schon bewusst, dass ich meinen Anteil dazu beigetragen habe, dass die Welt heute so aussieht, wie sie aussieht.“ Was sein Buch klarmachen soll: Es gehe noch etwas in Sachen Weltrettung, „aber wir müssen anfangen“.
Es ist Behrens‘ drittes Buch und nach „Das Lied der Mühlen“ das zweite unter seinem bürgerlichen Namen. 2022 erschienen die Vampirgeschichten unter dem Titel „Durstig“ und dem Pseudonym Balthasar Graf Brucegi. Von März bis August 2023 hat er an seinem aktuellen Werk geschrieben. Im Gegensatz zu „Das Lied der Mühlen“ hat „Caleb – Also begann er, die Welt zu retten“ – wie auch schon „Durstig“ – keinen lokalen Bezug zum Kreis Gifhorn.
Es wird wohl nicht das letzte Buch von Thorsten Behrens sein, der bereits in jungen Jahren mit dem Schreiben angefangen hat. Ideen habe er schon einige. Krimi, Weihnachten und ein zweites Vampirbuch zum Beispiel. „Es sind ein paar Sachen in der Pipeline.“ Nur spruchreif sei aktuell noch nichts.