Die Mühlenweihnacht 2024 haben Projektleiter Sebastian Lipper und sein Team kurzfristig um das letzte Wochenende des Jahres verlängert. Er ist mit der Resonanz der Besucher sehr zufrieden, die adventliche Veranstaltung in zweiter, aber keinesfalls letzter Auflage kam wieder bestens an. Kein Wunder, dass es auch im neuen Jahr wieder eine Mühlenweihnacht geben soll. Dann wieder mit etwas mehr: „Da stehen wir nicht still, es kommt jedes Jahr etwas dazu.“
Bis dahin will das Mühlenmuseum jede Menge anderer und auch neuer Veranstaltungen auffahren. Es hat sich unter anderem eine „Wein-Reise“ ausgedacht: Griechischer Wein an der griechischen Mühle, portugiesischer an der portugiesischen Mühle, spanischer an der spanischen Mühle und so weiter, dazu entsprechende landestypische Köstlichkeiten. „Wo man sich durch die Länder trinken und probieren kann“, sagt Lipper. Analog dazu soll es auch eine „Bier-Börse“ geben mit Spezialitäten aus Brauereien aus der Region.
Um Genuss drehen sich auch die Südheide-Genussmärkte jeden ersten Sonntag im Monat von März bis Oktober und der Bauernmarkt, „wo es viel um Erleben und Mitmachen gehen wird“, sagt Lipper. Die Veranstaltungen sollen die Wertschätzung für regionale Produkte und Erzeugnisse aufbauen. Auch Frühlingsmarkt, mehrere Kunsthandwerkermärkte und regelmäßige Frühschoppen im Biergarten seien geplant - gern auch mit zünftiger Musik regionaler Künstler.
Das Programm der Komödie im Mühlenmuseum werde ähnlich des Programms 2024 laufen, kündigt Lipper an. Auch die Oldtimer-Meile werde 2025 wieder Station zwischen den Mühlen und auf dem Dorfplatz machen.
Mehr tierisches Leben im Mühlenmuseum: Nach der Abstinenz wegen der Blauzungen-Krankheit im alten Jahr sollen 2025 die Schafe wieder zurückkehren. Sie werden dann nicht allein sein. Als neue tierische Attraktion vor allem für Familien dürfte sich eine Herde Alpakas entwickeln. „Dazu sind wir gekommen wie die Jungfrau zum Kinde“, sagt Lipper schmunzelnd.
Eine neue Mitarbeiterin sei die Halterin und werde ihren Lebensmittelpunkt von der Altmark nach Gifhorn verlegen - und die Tiere mitbringen. „Da war die Überlegung, dass das eine Bereicherung sein kann. Es hat viel mit Handwerk zu tun.“ Was die Gäste der Mühlenweihnacht 2024 schon feststellen konnten, denn da gab es die Wollprodukte zu kaufen.
Im Frühjahr will das Mühlenmuseum seinen Mühlenladen im Steinweg 42 in der Fußgängerzone beziehen. Noch umfangreicher als im Hofladen auf dem Dorfplatz soll das Sortiment mit regionalen Lebensmitteln und eigenen Backwaren werden. Es soll auch regionales Kunsthandwerk dort geben und eine „Workshop-Ecke“. Mit einziehen werde auch die Initiative „Südheide genießen“. Darüber hinaus sind geplant ein kleines gastronomisches Angebot - wenn auch nicht sogleich - und mittelfristig auch eine Schaurösterei, wenn auch nicht so groß wie die im Museum.
Im Mühlenmuseum wollen Lipper und sein Team den Kräuterspeicher eröffnen und den Kräutergarten vervollständigen. „Mit seltenen und in Vergessenheit geratenen Heilkräutern.“
Nicht wirklich in Vergessenheit geraten ist der Fachkräftemangel. Doch endlich kann das Mühlenmuseums-Team durchatmen. In der Küche sind inzwischen drei gelernte Köche und drei Küchenhilfen im Einsatz. Es gibt allein fünf gelernte Servicekräfte. „Wir sind jetzt auch Ausbildungsbetrieb, sowohl in der Küche, als auch im Service.“
„Womit wir noch zu kämpfen haben, ist, dass die Leute noch die Öffnungszeiten des Museums im Kopf haben“, sagt Lipper. Schlagartig um 17 Uhr werde es auch auf dem Dorfplatz ruhiger, obwohl die Gastro dort bis 21 Uhr geöffnet sei. Dass der Dorfplatz bis dahin frei zugänglich sei, habe sich noch nicht weit genug herumgesprochen.