Als im Herbst 2024 dann im Gifhorner Kultbahnhof der Gastro-Traum von Marko Weyh platzte und der Sieger der TV-Castingshow schließlich als Betreiber des Restaurants aufgeben musste, sprang Sarah Schütz ein, um die Bewirtung der Gäste zu gewährleisten. „Ein Glücksfall für uns“, sagt Volker Schlag, Geschäftsführer des Kultbahnhofs, rückblickend. „Die machen das richtig klasse, mit so viel Engagement.“ Und als Verpächter hätten er und sein Geschäftspartner Kian Rohde dieses Mal auch sehr genau hingeschaut, wie das Unternehmen geschäftlich aufgestellt sei. Gastronomie sei eben mehr als nur gut kochen zu können, weiß Schlag.
Die ersten Einsätze der Hillerserin hätten ihn schon voll überzeugt, dass hier dauerhaft Potenzial für den regelmäßigen Restaurantbetrieb möglich ist. Nun sind Nägel mit Köpfen gemacht. „Das kam sogar schneller als erwartet“, sagt Sarah Schütz lachend. Das Grundkonzept stehe, aber vieles sei noch zu regeln. Das Restaurant, das gestern eröffnet wurde, trägt den Namen „Charly’s“. Wie kam es zu dem Namen? „Mein leider viel zu früh verstorbener Schwiegervater wurde so genannt, weil er so lustig war wie Charly Chaplin.“ Und da er in der Gastronomie gewirkt habe, sei für sie der Name gerade prädestiniert. Auch ihr inzwischen nicht mehr existierendes Café in Hillerse war nach einem Vornamen benannt und hieß „Elsbeth“ - in Anlehnung an den Kosenamen, den ihr ihre Mutter früher gegeben hatte.
Überhaupt: Familie spielt für die neue Restaurant-Macherin eine große Rolle. Ohne die Hilfe von Ehemann, Schwiegermutter, Mutter und weiteren Verwandten hätte sie den Sprung in die Gifhorner Gastro-Szene wohl kaum gewagt - und auch nicht geschafft. Denn ihr ursprüngliches Steckenpferd, die Konditorei, soll weiterhin in ihrem beruflichen Leben eine Rolle spielen - „soweit es möglich ist“, betont sie. Auf Bestellung kreiiert sie also weiterhin Hochzeitstorten und Co. Auch mit ihrem Foodtruck werde sie weiter unterwegs sein, „wenn es passt“.
Aber nun gilt zunächst aller Fokus dem Herrichten des Restaurants, dem sie ihre ganz eigene Note geben möchte. Es soll typisch gut-bürgerliche Hausmannskost auf die Teller geben. „Wo kriegt man denn noch Königsberger Klopse?“. Aus eigenem Erleben wisse sie, wie gezielt man schon suchen müsse, um beim Essen gehen typisch deutsche Küche genießen zu können. Der Plan: Es soll eine kleine, aber feine Karte mit Stammgerichten geben, dazu gesellen sich dann im wöchentlichen Wechsel Angebote. Saisonale und frische Produkte - das soll das Erfolgsrezept werden. Im Ausschank soll es frisch gezapftes Bier von Carlsberg geben, dazu Softgetränke und Wein. Inwieweit auch Cocktails serviert werden, diese Frage sei gerade nicht vorrangig. Reizvoll findet Sarah Schütz auch, dass im Kultbahnhof Tür an Tür Live-Konzerte zu erleben sind. Musik mit Essen - „wo gibt es das sonst schon“, freut sie sich auf die Extra-Portion für sie und ihre hungrigen Gäste.
Das Restaurant hat folgende Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag jeweils in der Zeit von 16 Uhr bis 21.30 Uhr.