Kurz vor Weihnachten dürfte ein ziemlich lauter Jubelschrei in Wolfsburg zu hören gewesen sein. Da hätte nämlich jemand auf seinem Lottoschein das Kreuz zur Teilnahme am Spiel 77 gemacht. Nach der Auslosung am 21. Dezember war das Konto damit um sage und schreibe 1,87 Millionen Euro höher.
Der Gewinnerschein aus der VW-Stadt war damit im vergangenen Jahr der mit Abstand höchste Lotto-Volltreffer in der Region, wie Hannah Strobel, Stabsstellenleiterin Unternehmenskommunikation Lotto Niedersachsen, auf Anfrage mitteilt. Weitere Hochgewinne, also Gewinne in Höhe von mindestens 100.000 Euro, gab es allerdings dann nicht mehr in der VW-Stadt.
Drei Hochgewinne entfallen auf den Landkreis Peine, am 27. März erzielte ein Schein 681.779 Euro. Erfolgreich ging die Teilnahme am Eurojackpot am 19. April aus mit 109.916,20 Euro. Ebenfalls beim Eurojackpot hatte ein Schein aus dem Kreis Peine Erfolg und brachte 115.152 Euro ein.
Übrigens: Ein Großteil der Hochgewinne in der Region - darunter auch der millionenschwere Treffer in Wolfsburg - entfiel auf die so genannte anonyme Teilnahme. Das sind Spielende, die nicht per Lotto Card oder in der Online-Teilnahme registriert sind und durch eigene Überprüfung der Gewinnzahlen feststellen, dass sie abgeräumt haben und sich dann beim Unternehmen oder in einer Annahmestelle melden, um den Schein prüfen zu lassen.
Das Glücksspiel mit den Kreuzen schätzt Sven Hülsen, Leiter der Sucht- und Drogenberatung im Speicherhof in Gifhorn gelassen ein. Im Regelfall würden Lotto-Spieler „nach einem festen System teilnehmen, man hält sich an Grenzen“. Dass ein Lotto-Teilnehmender genau jene Grenzen überschritten hat, habe er selbst in seiner langjährigen Erfahrung nur einmal erlebt. Sich um Haus und Hof zu bringen und zu verschulden wegen eines Spieleinsatzes, diese Gefahren würden eher in Spielhallen und vor allem bei Online-Glücksspielen sowie Sportwetten lauern. In der Beratungsstelle in Gifhorn sei das Thema Spielsucht zahlenmäßig eher „etwas rückläufig“.