Fliegerstaffel: Neubau beginnt
Start für 90 Millionen-Projekt – Fertig sein soll alles in 2031

Ortstermin aller Projektbeteiligten bei der Bundespolizei in Gifhorn: Christian Nowak und Urlich Most (beide Staatliches Baumanagement, v.l.), Beate Presch (Bundesanstalt), Peter Biner Wulf und ­Norman Jargstorff (Architekten).Foto: Sebastian Preuß
Gifhorn. Für Gifhorn und die zur Fliegerstaffel aufgewertete Bundespolizei am Wilscher Weg beginnt ein Mammutprojekt. Am Eingang des Areals weist nun ein Bauschild auf den Start der dringend notwendigen Modernisierung hin. Schon bald soll hier kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Rund 90 Millionen Euro steckt der Bund als Bauherr unter Federführung des Staatlichen Baumanagements Braunschweig in die Maßnahme.

Ulrich Most, Baugruppenleiter des Staatlichen Baumanagements Braunschweig, skizzierte den Projektrahmen. „Eine besondere Herausforderung“ sei die Planung der Bauarbeiten inklusive Logistik wegen des parallel stattfindenden Flugbetriebs. Der könne wegen tagesaktueller Ereignisse kaum kalkuliert werden. Übrigens auch nicht für die Anwohner jenseits des Zaun in der BGS-Siedlung. Die Neubauten, die in den nächsten Jahren entstehen werden, seien so ausgerichtet, dass sie größtmöglichen Schallschutz bieten, wenn Hubschrauber starten und landen.

Ansonsten werde in der nun bald beginnenden Bauetappe damit begonnen, die ebenfalls „große Herausforderung“ Erneuerung der Versorgungsleitungen anzugehen. Leitungen für Wasser, Strom und Co. stammen noch aus den 1970-er Jahren.

Das gesamte Gelände der Gifhorner Bundespolizei ist 13.000  Quadratmeter groß, alleine die Hallen haben eine Fläche von 9.000 Quadratmeter. Bis auf die Wache und einige Bürotrakte sowie die Abstellhalle werden nach und nach alle Gebäudeteile abgerissen. Nachhaltig und barrierefrei würden alle Gebäude, betonte Most. Und auch energetisch sei das Soll „übererfüllt“.

Der Neubau mit aufgesetztem Tower, der einen Rundum-Blick ermöglicht, ist bewusst in L-Form angelegt, um Luft- und Landseite zu trennen. Zu den Neubauten zählen weiterhin eine Instandsetzungshalle, Abstellhalle für Polizei- und Rettungshubschrauber sowie Werkstätten und Büros.

„Hier wird alles einmal umgekrempelt“, sagte bei der Ortsbegehung Beate Presche, Projektverantwortliche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben aus Magdeburg.

Auch die Begrünung der Außenanlagen solle in punkte Nachhaltigkeit angelegt und später zertifiziert werden. Als Vertreterin des Bunds als Bauherr sei sie stolz, ein so großes Projekt mit auf den Weg zu bringen.

Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2031 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten werden mit 90 Millionen Euro kalkuliert. Die Modernisierung wurde nicht zuletzt durch die kürzlich wirksam gewordene Höherstufung des Bundespolizei-Standorts zur eigenständigen Fliegerstaffel notwendig.
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