Er stellte sich auf den Horst, klapperte, putzte sich und fing an, Äste im Nest zurechtzurücken und neue einzutragen. Interessanterweise kamen auch noch zwei weitere Störche, die ihren Horst auf dem Gelände des Zentrums haben, am selben Nachmittag an. Während diese beiden eher ruhig und erschöpft wirkten, war Fridolin sehr präsent, klapperte häufig und gab so seine Ankunft bekannt. Am Abend müssen sich Fridolin und Mai noch begegnet sein, denn am Samstagmorgen zeigte sich das gewohnte Bild von beiden auf dem Nest, unterbrochen von kurzen Paarungen.
Eigentlich beginnt für die Storchenmännchen Mitte Februar eine arbeitsreiche Zeit, denn sie bringen nach ihrer Ankunft das Nest in Ordnung, bevor die Weibchen aus dem Süden einfliegen. Doch in diesem Jahr war eben Mai schneller. „Dass Mai jetzt schon so früh in Leiferde ist, lässt vermuten, dass sie in Deutschland überwintert hat“, sagt Bärbel Rogoschik.
Nachwuchs bei Storch Fridolin und seiner Partnerin Mai hatte es im vergangenen Jahr gegeben: In ihrem Nest auf einem Schornstein im Artenschutzzentrum Leiferde reckten regelmäßig zwei kleine Störche ihre Köpfe nach oben, wenn die Mutter zur Fütterung ansetzte. Im Jahr davor hatte nur eines der drei Storchenjunge überlebt und war flügge geworden. Dass Mai und Fridolin gleich nach ihrem Zusammentreffen mit Paarungen begannen, lässt auch in diesem Jahr auf Nachwuchs im Storchennest hoffen.
Wer das Storchengeschehen auf dem Nest weiterverfolgen möchte, kann dies über die Webcam des Zentrums unter www.nabuzentrum-leiferde.de tun.
Per Fernglas und Spektiv ist dies auch direkt vor Ort in Leiferde möglich, da das Zentrum täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet ist.