Kurz nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt standen plötzlich Pflanzkübel in beiden Zugängen von der Steinweg-Passage in die Gifhorner Fußgängerzone. Nach Ende der Adventsmeile waren irgendwann auch die beiden Kübel wieder weg.
Michael Ebeling aus Triangel geht seit den Vorfällen der vergangenen Wochen mit wachem Blick durch eine Stadt. In Gifhorn ist ihm eine Sicherheitslücke aufgefallen: „Dass man auch mit größeren PKW durch die Steinwegpassage vom Knickwall aus neben dem Parkhaus frei in die Fußgängerzone fahren kann, ist doch äußerst verwunderlich“, schreibt er der AZ.
Ende Januar habe er dem Rathaus deshalb eine entsprechende Mail zu dem Thema geschrieben. „Man hat sich artig bedankt und versichert, diese Info an die zuständige Stelle der Stadt weiterzuleiten.“ Doch passiert sei nichts, jedenfalls nichts, was in der Fußgängerzone zu sehen wäre.
Eine erste Anfrage der AZ am 23. Dezember angesichts der aufgestellten Pflanzkübel blieb über die Feiertage und den Jahreswechsel hinaus zunächst unbeantwortet. Warum die Pflanzkübel plötzlich dort standen und ob die Stadt Gifhorn diesen Bereich als Schwachpunkt erkannt habe, lässt sie auch nach neuerlicher Anfrage unbeantwortet. Zumindest kam diesmal eine allgemeine Antwort.„Die Stadt Gifhorn beantwortet Fragen zu Sicherheitskonzepten für Veranstaltungen und zur Arbeit von Krisenstäben aus Sicherheitsgründen grundsätzlich nicht“, erläutert Sprecherin Annette Siemer. „Von daher können wir leider keine Details nennen.“ Etwa zu der Frage, welche Maßnahmen die Stadt kurz-, mittel- und langfristig noch ergreifen wolle. Und wo.
„Die Bevölkerung kann jedoch sicher sein, dass die Stadt Gifhorn diese Punkte schon seit Jahren sehr ernst nimmt und das Sicherheitskonzept fortlaufend überarbeitet und aktualisiert“, versichert Siemer. Gleichwohl müsse sich jeder darüber im Klaren sein, dass es keine 100-prozentige Sicherheit geben könne.