Ideengeber Gaus berichtete vom Entstehungsweg, der vor anderthalb Jahren begann, mit einem Arbeitskreis sich fortsetzte und mit einem Beschluss des Samtgemeinderates im Juni 2024 die wichtigste Hürde nahm: Die Politik stimmte dafür, ein Startkapital von 50.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Statt eigenständig zu agieren - „dafür sind wir zu klein“ - begebe sich die „Hehlenriedestiftung“ unter das Dach der Volksbank.
„Es ist für uns einfacher, den bürokratischen Kram an deren Engagementzentrum GmbH abzugeben“, so Gaus bei der Vertragsunterzeichnung im Isenbüttel Hof im Beisein weiterer Mitglieder des Stiftungsrates sowie der (geplanten) Stifterfamilie sprich Bürgern, die sich in die Arbeit der Stiftung einbringen wollen (Infos unter Telefon (0 53 74) 88 10 oder per Mail an start@hehlenriede-stiftung.de).
Die nächste Stufe im Gründungsprozess ist nun die Prüfung der Satzung durchs Finanzamt: „Wenn das grünes Licht gibt, ist die Stiftung gegründet und wir können das Geld überweisen“, so Gaus. Da bereits Vorgespräche geführt wurden, rechnet man mit einer baldigen Anerkennung als (steuerbegünstigte) Einrichtung. Für die Stifterfamilie beginne die Zeit „der Findung und Teambildung“. Ungeachtet der Tatsache, dass mit den vier Grundschulen und der Realschule der Samtgemeinde schon projektbezogene Gespräche geführt wurden.
Widmen werde man sich nun ferner neben der Erstellung einer Homepage und - vor allem - dem Einsammeln von weiterem Kapital: „Ein erstes Ziel ist es, die 50.000 Euro innerhalb eines Jahres zu verdoppeln“, so der Bürgermeister - getreu dem Motto, nicht „einen Apfel zu geben, sondern einen Apfelbaum zu pflanzen“. Die Stiftungs-Gründung sei eine Entscheidung für Jahrzehnte, „nicht für übermorgen“.
Oder wie Samtgemeinde-Mitarbeiterin und Arbeitskreis-Mitglied Claudia Reckel meint: „Diese Stiftung soll Gutes tun - nicht nur für die Menschen von heute, sondern auch für die Generationen der Zukunft. Im Fokus steht der Ewigkeitsgedanke.“ Vermehrt werden kann das Stiftungskapital durch sogenannte Zustiftungen - sie bleiben im Pott. Durch „sichere“, gemischte Anlageformen werden Erträge generiert, die dann ausgeschüttet werden zur Unterstützung gemeinnütziger Zwecke.
Allerdings sind auch freundlich zugedachte Spenden an eine „Bürgerstiftung“ wie die „Hehlenriedestiftung“ möglich und willkommen. Spenden fließen nicht ins Stiftungskapital und können (respektive müssen innerhalb von zwei Jahren) weitergereicht werden. Spenden würden es zum Stiftungsstart überhaupt erst möglich machen, Projekte umzusetzen, weil frühestens nach einem Jahr mit Erträgen zu rechnen ist.
Die finanzielle Unterstützung - was unterstützt wird, entscheidet „frei und unabhängig von der Politik“ letztlich der Stiftungsrat - soll nicht die einzige Aufgabe der kommenden Stiftung sein. Sie soll auch als „Vermittler für Netzwerke“ auftreten und „als Dach fungieren für ehrenamtliches Engagement“. Als Beispiel für finanzielles Engagement der Stiftung könne die Übernahme von Reisekosten einer „erfolgreichen Jugendsportlerin“ gelten. Eine in eine schwere Notlage geratene Person könne dagegen nicht unterstützt werden, weil in solchen Fällen Hilfen des Staates greifen würden.