Bahnübergänge: Unfälle und Ausfälle im Kreis Gifhorn Ungesicherte Querungen als tödliche Falle - Seit Jahren bereiten störanfällige Anlagen Probleme
Schwere Unfälle an gefährlichen Bahnübergängen: An der Erixx-Strecke im Kreis Gifhorn gibt es einige berüchtigte Stellen.Foto: Sebastian PreußGifhorn. Die einen Bahnübergänge sind brandgefährlich, zuweilen tödlich, die anderen einfach nur lästig, weil störanfällig: Die Deutsche Bahn hat an der Erixx-Strecke der RB47 von Uelzen über Wittingen und Gifhorn nach Braunschweig schon zahlreiche Anlagen modernisiert - sogar fernsehsatirereif -, muss aber noch einiges erledigen.Der berüchtigste und tödlichste Bahnübergang ist unbeschrankt und ohne Signal und liegt nordwestlich von Eutzen an einem Gemeindeverbindungsweg mit unübersichtlicher Kurve. Der letzte tödliche Unfall ereignete sich im Sommer 2021. Vor zwei Jahren gab es dort eine Schwerverletzte. Eine „bauliche Veränderung in nächster Zeit“ ist weder an dieser Stelle, noch an einem ähnlichen Übergang etwas weiter südlich geplant, so eine Bahnsprecherin. „Die Sicherung entspricht unseren Regelwerken und dem dort erfassten Verkehrsaufkommen.“Ebenfalls tödlich endete 2019 ein Unfall am Bahnübergang Triftweg in Isenbüttel, wo eine Mutter starb und ihr Kind lebensgefährlich verletzt wurde. 2026 will die Bahn diesen Übergang schließen. Der Bahn zufolge ereignen sich 95 Prozent solcher Kollisionen wegen „Unaufmerksamkeit, Leichtsinn oder Unkenntnis“.Nach einem tödlichen Unfall 2004 auf der K103 südlich von Wahrenholz, wo eine Autofahrerin und ihr Kind starben, rüstete die Bahn die Anlage modern mit Halbschranken nach.Es folgten in den vergangenen Jahren mehrere veraltete Bahnübergänge, die immer wieder mit Störungen aufgefallen waren. Die Bahn erneuerte unter anderem Übergänge auf der B4 bei Meine und Ausbüttel Siedlung, Bornsiek (L292) bei Isenbüttel, Calberlaher Damm in Gifhorn und Dragenkreuzung (B188) bei Gifhorn.Nach einem Unfall im Februar dieses Jahres muss die Bahn am Übergang Freitagsmoor in Gifhorn wohl umdisponieren. Der sollte eigentlich 2027 eine neue Anlage erhalten, das Unternehmen erwägt, das Verfahren vorzuziehen.Die Erneuerung des bedeutenden und besonders störanfälligen Bahnübergangs Braunschweiger Straße hat sie dagegen ein weiteres Mal um ein Jahr verschoben - jetzt auf Ende 2027.Ein Ärgernis vor allem für Angler auf dem Weg zum Vereinsheim sowie Fußgänger und Radfahrer ist die Anruf-Schranke am Bostelberg. Dort ist besonders viel Geduld gefragt, weil der Fahrdienstleiter sie nur öffnet, wenn zwischen Wahrenholz und Gifhorn kein Zug unterwegs ist.