Das Gerät wirkt auf den ersten Blick wie ein ganz normales Fahrrad-Ergometer, wenn auch recht proper. Man strampelt, und mit jedem höheren Widerstand werden die Beine schwerer und die Pumpe schneller. Allerdings geht analog zum Herzschlag auch ein neuer Wert auf dem kleinen Display nach oben: 100 Watt, 150 Watt, 160 Watt. Wer diese elektrische Leistung beibehalten will, braucht allerdings auch ganz schön Puste.
Die TU kalkuliert damit, dass die Nutzenden eine Durchschnittsleitung von 100 Wattstunden schaffen, sagt Mathias Steiln, Leiter des Hochschulsportzentrums. Das entspricht laut TU der Energie, die benötigt wird, um vier bis fünf Smartphones voll aufzuladen.
Zusammen mit seiner Kollegin Bettina Wojahn aus der Verwaltung stellt Steiln der Redaktion die neun Geräte - vier Ergometer, drei Drei-in-eins-Crosstrainer, ein Laufband und einen Treppensteiger - vor. Zwei, drei Wochen nach Inbetriebnahme der Geräte haben die Nutzenden immerhin schon insgesamt 15 Kilowattstunden zur Einspeisung ins Netz erstrampelt. So steht es auf dem großen Flachbildschirm an der Wand des Fitnessstudios. Das dabei bisher eingesparte CO2 entspräche damit 1,28 gepflanzten Bäumen.
Betriebliche Gesundheitsförderung steigert laut Steiln die Leistung der Mitarbeitenden. Und jetzt senkt sie auch noch die Stromkosten für die TU. Mit eigener Kraft Strom produzieren und somit der TU und der Umwelt und dem Klima Gutes tun, mal ganz abgesehen von der eigenen Fitness.
„Es ist eine Win-Win-Situation“, sagt Wojahn. „Und es ist eine gute Werbung für uns.“ Denn Braunschweig ist Pionier, die TU ist die erste Hochschule, die diese neuen Geräte einsetzt. 100.000 Euro hat sie aus Eigenmitteln investiert.
Wie wollen Steiln und seine Leute noch mehr Studierende und Beschäftigte auf die Cardiogeräte bringen? Demnächst starte die Kampagne. Es soll Preise geben für jene, die bestimmte Leistungen pro Monat erbringen. „Es wird monatliche Challenges geben.“ Wie geht es sonst weiter? „Wir gucken und warten die Resonanz ab.“