Solaranlagen-Kauf:
Gifhorner Hilfsaktion im TV
Ingenieurbüro half geprelltem Rentnerpaar in Hildesheim

Großherzige Hilfesaktion in Hildesheim: Das Gifhorner Ingenieurbüro für erneuerbare Energie fuhr kürzlich mit einem großen Team zu einem Rentnerpaar, das von einem Solaranlagenanbieter abgezockt worden war. Nun berichtet "Spiegel TV" über die Hilfsaktion.Foto: privat
Gifhorn. Es begann mit einem Fernsehbeitrag, nun werden die Gifhorner Helfer mit Herz selbst ein Fall fürs Fernsehen: Mitte März lief in der TV-Sendung „Achtung Abzocke“ ein Bericht über Solaranlagen-Betrug. Im Mittelpunkt stand dabei das Schicksal eines Hildesheimer Rentnerpaares. Renate und Siegfried Volkmer (82 und 90 Jahre) hatten 2024 gutgläubig einem Anbeiter 18.000 Euro gezahlt - auf die Solaranlage warteten sie vergebens. Als sie realisierten, dass sie - wie viele weitere - Betrügern aufgesessen sind, versuchten sie alles, um den Drahtziehern das Handwerk zu legen.

Wie das Paar vor der Kamera sein Unglück schilderte, rührte die Geschäftsführer des Gifhorner Ingenieurbüros für erneuerbare Energien, Mathias Klama und Furkan Karayigit, sehr. Spontan fuhren sie nach Hildesheim, ebenso spontan entschieden sie, den Rentnern zu helfen. Das war nicht von Pappe: Im Konvoi fuhr das Team an einem eigentlich freien Samstag gen Hildesheim und baute kostenlos eine Solaranlage aufs Dach.

Darauf wurde auch das TV-Team von „Spiegel TV“ aufmerksam. Die Reporter greifen die Betrugsmaschen beim Solaranlagenkauf auf. Als leuchtendes Beispiel, wie es besser geht, kommen die Gifhorner auch vor. „Fotos und Videos, die wir gemacht haben, werden zu sehen sein“, sagt Karayigit. Die Ausstrahlung bei RTL ist geplant für Montag, 28. April, 23.25 Uhr. Auch mit dem Format „Achtung Abzocke“ seien in Kürze Dreharbeiten verabredet.

Um mediale Aufmerksamkeit geht es den Gifhornern nicht. Vor Betrügern zu warnen, ihnen das Handwerk zu legen - das zähle. Karayigit berichtet, nach der Hilfsaktion in Hildesheim „gab es so viele Danke-Anrufe von Leuten, die selbst gar nicht betroffen sind“. Viele Neukunden seien überrascht gewesen, dass sie beim Gifhorner Ingenieurbüro keine Vorkasse zahlen müssen. Dieses Mittel - so Karayigit - nützten die meisten der Betrüger. Sie ließen sich vorab tausende Euro zahlen - eine Leistung würden sie dann aber gar nicht erbringen.

Das Herzensprojekt in Hildesheim erlebt übrigens eine Fortsetzung: „Wir haben immer noch regelmäßig Kontakt.“ Volkmers sind inzwischen der größte Fan der großherzigen Helfer. „Gifhorn kann stolz sein, solch eine Firma zu haben“, hatten die Senioren bei der Hilfsaktion gesagt..

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