In Gamsen fliegen die Fahrräder durch die Luft
1. Dirt-Bike-Jam lockt viele junge Biker und Zuschauer auf die neue Anlage an der Bruno-Kuhn-Straße

Dirt-Bike-Jam in Gamsen: Zahlreiche Kinder und Jugendliche zeigten der Öffentlichkeit ihre Kunststücke.Fotos: Gero Gerewitz
Gifhorn. Looping. Die Hände in der Luft von der Lenkstange genommen und hinter dem Rücken zusammengeklatscht. Das sind nur zwei der Kunststücke, die es am Samstag auf dem Gamsener Dirt-Bike-Park zu sehen gab. Zu sehen waren allerdings auch einige Stürze. Eben alles, was dazugehört zu einem richtigen Dirt-Bike-Jam - einem Wettbewerb, bei dem alle auf ihrem Bike zeigen können, was sie so drauf haben.

Und das war eine Menge am Samstag. Vier Stunden lang war es voll auf der neuen Anlage an der Bruno-Kuhn-Straße. Und vier Stunden lang rollten die Zweiräder die Hügel hinauf und flogen hinunter. Rund 40 Kinder und Jugendliche präsentierten ihren Sport der Öffentlichkeit, viele Teilnehmer hatten ihre Eltern dabei.

Wie die zwölfjährige Mira Herrmann aus Gamsen. „Das macht einfach Spaß. Natürlich ist es auch etwas gefährlich, wegen der Sprünge“, räumte sie ein. Trotzdem übe sie gerade, bei Sprüngen die Hand vom Lenkrad zu nehmen. Vater Sebastian Bühring findet es „cool“, Mutter Kathleen Herrmann „schwierig, loszulassen. Aber man muss Vertrauen haben.“

Es ging ja auch alles gut bei Miras Sprüngen. Gerade bei den jüngeren Bikern nicht zuletzt deshalb, weil die älteren Biker sie zu Beginn des Dirt-Bike-Jams über Gefahren auf der Strecke und bei besonders gewagten Kunststücken aufgeklärt hatten. „Finde ich gut“, lobte Kathleen Herrmann den Zusammenhalt der Communitiy. Ein paar Blessuren gab es dennoch, aber dafür war das DRK mit einem Rettungswagen vor Ort.

Der Dirt-Bike-Park stellt eine große Bereicherung für Kinder und Jugendliche in Gifhorn dar. Während des Jams waren nicht nur Biker im Wettbewerb unterwegs. Die Randstrecken hatten kleine Rollerfahrer für sich entdeckt. Und: „Die normalen Spielplätze in Gifhorn sind zum Teil etwas langweilig“, sagte Mira Herrmann. Der 17-jährige Marc Bernhard stimmte zu: „Zusammen mit der Skater-Anlage beim Kinderschutzbund an der Flutmulde ist der Dirt-Bike-Park schon ein großes Update. Ansonsten wird für unsere Altersklasse ja nicht so viel geboten.“ Die Gamsener Anlage sei gut zum Üben, es mache Spaß, sie zu nutzen.

Dafür hatte Marc Bernhard auch kräftig mit Hand angelegt beim Aufbau der Anlage. So wie Kevin Knöfel vom Kinderschutzbund, der schon beim Aufbau der Skater-Anlage seine Finger mit im Spiel hatte und der den Dirt-Bike-Jam mit organisiert hat. „Wahnsinn!“, sagte er angesichts der Teilnehmer- und Besuchermenge. Seit Anfang des Jahres laufen die Planungen für den Familientag - und es hat sich gelohnt. Nicht zuletzt wegen der guten Vernetzung der Biker-Community in den sozialen Medien. Die Gamsener Anlage hat sogar einen eigenen Instagramm-Account: gamson_trails. 121 Follower sind schon dabei.

Übrigens: In den beiden Wettbewerbe, bei denen es aber nur ins zweiter Linie ums Gewinnen geht, schnitten auch Fahrer aus dem Kreis Gifhorn gut ab. „Der Spaß steht im Vordergrund, es sollen alle gemeinsam fahren und eine gute Zeit haben“, betonte Kevin Knöfel. Beim klassischen Contest-Format hat jeder Fahrer zwei Läufe, die nach verschiedenen Kriterien (Schwierigkeit des Tricks, Ausführung und Landung, Höhe/Weite) bewertet werden. Der beste Lauf zählt. In der Altersgruppe zwölf bis 14 standen Jotham (13, Gifhorn, Platz 2) und Calvin (14, Gifhorn, Platz 3) auf dem Treppchen. In der Altersgruppe über 18 schaffte es Bennet (18, Rötgesbüttel) auf Platz 2.

Platz 2 belegte Bennet auch beim Wettbewerb Best Trick, bei dem alle Fahrer 15 Minuten lang ihren besten Trick zeigen können. Bewertet werden die Tricks nach Schwierigkeit und Ausführung. Es war einfach eine Riesen-Gaudi im Gamsener Dirt-Bike-Park.

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