Dass sich United Kids Foundation seit vielen Jahren mit stattlichen Summen für allerhand soziale Projekte für Kinder in der Region stark macht, ist nicht neu. Aber zum 20-jährigen Bestehen des Kindernetzwerkes soll es richtig krachen - ein Weltrekord soll purzeln, damit die Spendensumme größer wird.
Was passieren soll: Am Samstag, 5. Juli, veranstaltet United Kids Foundation im Braunschweiger Bürgerpark einen Spendenlauf. Jeder kann mitmachen. Ein Ass im Sport muss niemand sein. Es stehen verschiedene Streckenlängen zum Walken zur Auswahl. Mit einem Startgeld unterstützen alle Teilnehmenden Kinder- und Jugendprojekte. Die drehen sich rund ums Thema Kindergesundheit, Klimawandel und Umweltschutz. Ein Thema, das für Thomas Fast angesichts der weltweiten Krisen viel zu kurz kommt. „Das Thema ist gar nicht mehr im Fokus, auch wenn es so wichtig ist.“
Fast wird nicht müde, bis zur letzten Minute für die Teilnahme am walk4help zu werben. „Wir brauchen noch Walker“, betonte er. Auch weil ein Weltrekord geknackt werden soll. Den hat die Initiative nämlich im Jahr 2019 aufgestellt. Mehr als 11.000 Teilnehmende setzten sich in Bewegung und erzielten gemeinschaftlich rund 54.000 Kilometer Wegstrecke. 1,1 Millionen Euro an Spenden kamen damals zusammen. Die Volksbank setzte einen drauf und verdoppelte die Summe.
2015 kommen alle Startgelder und Spenden Projekten der Initiative „Gesunde Erde. Gesunde Kinder.“ in der BRAWO-Region und bundesweit zugute. Sollte ein neuer Weltrekord erzielt werden, verdoppelt die BraWo- GROUP alle Spenden und Startgelder des walk4help.
Solche Tatkraft unterstützt Hubertus Heil gerne. „Das ist ein großartiges Beispiel, Verantwortung zu übernehmen.“ Und: Besonders lobenswert sei es, wenn solche Aktionen auch noch Kindern zu Gute komme. „Wer nicht mitmacht, verpasst etwas.“
In den Startlöchern stehen schon die Verantwortlichen zweier Förderprojekte, die mit Hilfe der Spendengelder, die am Samstag erzielt werden, in der Region Gifhorn losgehen. Ausgewählt hat sie Thomas Fast. Marlena Wache vom Verein Acker stellte das Konzept von „Acker Racker & GemüseAckerdemie“ vor. Ziel des Programms sei es, Kinder frühzeitig in den Themen Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung zu bilden. Hört sich theoretisch an, ist es aber nicht. Pflanzen, pflegen, essen - diese Entwicklung würden Kinder in dem Programm hautnah erleben können. Ehrgeiziges Ziel des Vereins: Bis 2030 soll jedes Kind mit dem Programm in Berührung kommen. Bald dann eben auch in der Region Gifhorn. welche Schule an dem Projekt teilhaben wird, steht noch nicht fest. Das werde in Ruhe abgesprochen, wenn bekannt sei, wie hoch die Spendengelder beim walk4help ausfallen.
Darauf ist auch Thomas Lanners gespannt. Er arbeitet bei myclimate Deutschland. Um Kinder und Jugendliche für alle Themen rund ums Klima zu begeistern, hat die Gesellschaft altersgerechte Bildungsprogramme erarbeitet. Myclimate arbeitet in mehreren Feldern - auch für Betriebe, für die es etwa den Treibhausgas-Ausstoß errechne.
Bildungsprogramme für Schulen seien gestaffelt nach Alter. Für Jugendliche werde auch Berufsorientierung im Bereich Klimaschutz angeboten. Ein Thema, bei dem Heil, ehemaliger Bundesarbeitsminister, wohlwollend nickte. Weiterer Baustein von myclimate: Man könne in höheren Jahrgangsstufen Klimakonferenzen simulieren. So würden die jungen Menschen erleben, wie komplex das Thema Klima ist und wie verschiedene Positionen hineinspielen. Bevor das in Schulen in und um Gifhorn zum Tragen kommt, müssen sich am Samstag möglichst viele Menschen im Bürgerpark beim walk4help beteiligen - und vielleicht auch einen Weltrekord knacken.