Leidiges Thema:
Autofahrer missachten Stop-Schild
Unfallkommission: Aktuell neun Häufungsstellen im Kreis Gifhorn - Vor allem Kreuzungen gefährlich

Abzweig Westerbeck: Noch ist dieser Knoten an der B188 ein Unfallschwerpunkt. Doch in diesen Tagen startet der Bau der Ampelanlage.Foto: Sebastian Preuß
Gifhorn. Da helfen nur noch Ampel oder Kreisel: Bei vielen der inzwischen neun Unfallhäufungsstellen im Kreis Gifhorn außerhalb der Stadt geht es um Vorfahrtmissachtungen - und das an vielen Stellen trotz Stop-Schildern. Allein drei gefährliche Knoten ballen sich auf wenigen Kilometern in und bei Weyhausen auf der B188.

Stefan Heinemann, Verkehrssachbearbeiter der Gifhorner Polizei, hat im Namen der Unfallkommission - bestehend aus Vertretern von Polizei, Stadt und Landkreis Gifhorn, Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Kreisverkehrswacht und ADFC - die Ergebnisse der jüngsten Sitzung über die Daten der Jahre 2022 bis 2024 zusammengefasst.

Die Lagesbütteler Kreuzung in der Gemarkung Adenbüttel ist eine alte Bekannte. Dort kam es immer wieder zu Kollisionen, weil viele Autofahrer das Stop-Schild missachteten. „Das schaffe ich vielleicht noch“, nennt Heinemann den Irrglauben: Die vorfahrtberechtigte L321 war von der K56 gut einsehbar, doch die Geschwindigkeit des Verkehrs darauf wurde unterschätzt. Deshalb wurde Sichtschutz installiert, damit die Autofahrer gezwungen sind, an der Haltelinie anzuhalten und erst dort die L321 zu überblicken. Heinemann will noch einmal mit einer Erhebung checken, ob die Vorfahrtberechtigten sich an das Tempolimit 70 halten. Ein Blitzer lohne sich allerdings nicht mehr: Die Kreuzung soll zu einem Kreisel umgebaut werden. Heinemann hofft, dass das schon 2027 passiert.

Auch hier ähnliche Probleme wie an der Lagesbütteler Kreuzung mit Vorfahrtmissachtungen und Fehleinschätzungen des vorfahrtberechtigten Verkehrs - zumindest wenn nicht gerade eine provisorische Ampel den Verkehr wegen Bauarbeiten im Umfeld geregelt hatte. 2026 soll hier der Kreisel kommen: „Dann sollte es erledigt sein“, sagt Heinemann.

Stop-Schild-Missachtung zum Dritten: Der Westerbecker Abzweig war dafür jahrelang berüchtigt. In diesen Tagen sollen die Bauarbeiten für die Ampel beginnen. Danach werde dieser Abzweig aus der Liste der Unfallhäufungsstellen verschwinden, ist sich Heinemann sicher.

Auch hier gab es immer wieder folgenreiche Stop-Schild-Missachtungen. Inzwischen sind die Tafeln mit auffälligen neongelben Reflektorflächen installiert, im vorigen Jahr gab es nur noch einen Unfall. Die Kreuzung steht laut Heinemann aktuell „unter Beobachtung“. Er hofft, dass die auffälligere Beschilderung Wirkung zeigt.

Die 90-Grad-Kurve der Kreisstraße von Parsau nach Kaiserwinkel ist tückisch: An der Stelle zweigt geradeaus ein Feldweg ab. Viele Autofahrer erkennen im Dunkeln nicht, dass die Straße rechts herum führt. „Optisch geht die Straße geradeaus weiter.“ Bisher gebe es an der Stelle gerade einmal zwei Leitbaken. Da will der Landkreis laut Heinemann nun aufrüsten mit weiteren, breiteren. Eventuell müsse auch ein Tempolimit angeordnet werden.

„Wer da schon einmal zur Rushhour gefahren ist, weiß: Da staut es sich zurück.“ Von Wolfsburg kommend gebe es zahlreiche Auffahrunfälle, und immer wieder kollidierten Linksabbieger, die von Weyhausen kommend nach Tappenbeck wollen, mit dem Gegenverkehr. Das sei ein Phänomen der hohen Verkehrsbelastung. Konkrete Maßnahmen zur Verkehrsregelung seien nicht geplant, im Gegensatz zu einem Umbau.

Bei der Kreuzung der B188 in Weyhausen in Höhe Edeka sind jetzt laut Heinemann für beide Nebenstraßen (Vor dem Dorfe und Edeka-Zufahrt) Stop-Schilder beschlossen.

Ähnliche Probleme mit Abbiegeunfällen gibt es auch an der Einmündung der B188 mit dem Laischeweg in Weyhausen. In beiden Fällen kündigt Heinemann an, dass eine umfangreiche Erneuerung der Ortsdurchfahrt Weyhausen die Probleme lösen dürfte. Ihm zufolge sind die Arbeiten für 2027 geplant.

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