Nur noch eine Fahrspur stadteinwärts und dafür mehr Platz auf beiden Seiten für Fußgänger und Radfahrer: Das sah die ursprüngliche Planung für den Umbau der Lüneburger Straße vor, die sich eng an das Mobilitätskonzept der Stadt hielt. Doch in den vergangenen Wochen tüftelten die Verkehrsplaner im Rathaus an einer Variante 2b, offenbar wuchs der Unmut bei Autofahrern. Die neue Variante, von der Verwaltung schließlich auch empfohlen, sieht den Beibehalt von zwei Fahrspuren vor, dafür sind die Geh- und Radwege an beiden Seiten etwas schmaler geworden.
Reichen sonst die Staus vor der Konrad-Adenauer-Straße bis zurück auf die B188? Gunter Wachholz von der SPD sah durchaus die Gefahr. „Die Lüneburger Straße ist eine der wichtigsten Hauptverkehrsadern“, begründete er für die Gruppe CDU/SPD sprechend die Zustimmung für Variante 2b. Er griff einen Kommentar in der AZ auf, warum diese Lösung nicht gleich auf den Tisch kam.
Stefan Marzischewski-Drewes von der AfD, die - mit Aussicht auf Publikum auf der Empore des Ratssaals - sowieso die Autofahrer von einer Diktatur der „Fahrrad-Extremisten“ gegängelt sieht, hat keinen Bedarf nach einem Umbau. Die jetzige Lösung reicht ihm. „Bisher hat es an der Stelle keine Probleme gegeben.“ Denn es klappe durch Rücksichtnahme.
Bündnis 90/Die Grünen und Sandra Zecchino stimmten aus anderen Gründen gegen die Vorlage. Nach ihrer Ansicht haben Fußgänger und Radfahrer - darunter eben auch Eltern mit Lastenrädern, Rollator-Senioren aus dem Christinenstift und Gehbehinderte - zu wenig Platz, zum Beispiel zum gefahrlosen Überholen. Sie sehen einen Rückschritt auch angesichts dessen, dass die neue Straße dem Verkehr von morgen gerecht werden soll. „Die Verkehrswende, die wir uns alle auf die Fahne geschrieben haben, bleibt auf der Strecke“, sagte Anke Klitzke von den Grünen.
Zecchino verwies auf Zahlen von Wissenschaftlern, die die Verkehrsströme an der Stelle untersucht hatten. Demnach wäre der Verkehrsfluss auch mit einer Fahrspur stadteinwärts gewährleistet.