Gleich zwei Betrugsfälle im Kreis Gifhorn
Ein Jugendlicher soll mit angeblichen Sex-Videos erpresst worden sein, ein Ehepaar verlor 4.000 Euro.

Vorsicht beim Surfen im Internet: Im Kreis Gifhorn beschäftigt sich die Polizei gleich mit zwei Betrugsfällen.Foto: rwe
Gifhorn. Ein minderjähriger Schüler soll am Sonntag, 13. Juli, eine E-Mail bekommen haben, in der persönliche Daten von ihm aufgelistet gewesen sein sollen, wie die Beamten aus Gifhorn mitteilen.

Dabei sollen Unbekannte den Jugendlichen erpresst haben, indem sie 1.000 Euro an Kryptowährung forderten und im Falle einer ausbleibenden Zahlung angeblich existierende Sex-Videos an alle Kontakte des Schülers verschicken würden. Die Familie des Jungen durchschaute die Masche allerdings, ging nicht darauf ein und erstattete Anzeige.

Eine 60-jährige Frau bekam dann am Montagmorgen, 14. Juli, einen Anruf. Am anderen Ende soll sich ein Mann als Mitarbeiter der Hausbank des Ehepaars vorgestellt haben. Dabei habe auch dieser Unbekannte persönliche Daten genannt. Es habe mehrere unbefugte Überweisungen vom Konto des Ehepaars gegeben, der angebliche Mitarbeiter habe aber alle stoppen können – bis auf eine. Für diese habe er noch die Bestätigung der 60-Jährigen gebraucht.

Der Ehemann gab schließlich sein Einverständnis und verlor rund 4.000 Euro. Das Ehepaar rief dann bei der Hausbank an und es stellte sich heraus, dass die beiden tatsächlich auf Betrüger hereingefallen sind.

Die Beamten mahnen jetzt zur Vorsicht und klären über die beiden Betrugsmaschen auf. Die Masche „Sextortion“ durchschaute die Familie des Jugendlichen. Dabei nutzen Täter häufig manipulierte Videos, um ihre Opfer zu erpressen. Deshalb sollten Sie keine sensiblen Inhalte in Chats teilen, auch nicht mit scheinbar vertrauten Personen. Accounts sollten Sie mit starken Passwörtern und Zwei-Faktor-Authentifizierung sichern. Lassen Sie sich außerdem nicht erpressen und brechen Sie sofort den Kontakt ab – alarmieren Sie die Polizei.

Sollte Sie ein angeblicher Bankmitarbeiter telefonisch anrufen, bewahren Sie zunächst ein gesundes Misstrauen, rät die Polizei. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie beim kleinsten Zweifel das Gespräch. Ein Anruf bei der Hausbank kann dann Gewissheit bringen.

Echte Bankmitarbeiter fordern niemals TAN, PIN, Kreditkartennummern oder Ähnliches über das Telefon. Geben Sie diese deshalb auch nicht weiter und erteilen Sie keine Freigaben über die TAN-App, falls das von Ihnen gefordert wird. Merken Sie, dass Sie Opfer einer Betrugsmasche geworden sind, alarmieren Sie umgehend die Polizei.

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