Die Initiative für das Gemeindeprojekt Dorfgarten Meinersen ging einst von Jana Laske aus. Sie ist Vorsitzende im Sport-, Sozial- und Kulturausschuss der Gemeinde. 2018 hat sie einen entsprechenden Antrag gestellt - wenige Jahre später wurde die Idee in die Tat umgesetzt.
Zum Beispiel anlässlich von Geburten, Taufen, Einschulungen oder Hochzeiten kann seitdem im Dorfgarten von den Beteiligten auf eigene Kosten ein Obstbaum gepflanzt werden „Das ist auch eine schöne Sache für Leute, die keinen eigenen Garten oder nur ein kleines Grundstück haben“, sagt Laske.
Mit dem Baum werde zudem eine gewisse Bindung der Personen an Meinersen geschaffen. „Es ist eine Möglichkeit, die Menschen mit dem Ort zu verwurzeln“, meint Laske - und Wurzeln hätten die Bäume schließlich auch, fügt sie lachend hinzu. Gleichzeitig soll ein ökologisches Bewusstsein vermittelt werden.
Wer einen Baum pflanzen möchte, müsse man gar nicht aus Meinersen kommen. Ein bestimmter Ortsbezug könne auch ein Anlass sein. So nennt Laske als Beispiel ein Paar aus Isenbüttel, das in Meinersen geheiratet und daraufhin einen Obstbaum im Dorfgarten gepflanzt habe.
Rund 20 von diesen stehen mittlerweile auf der Wiese. Sie tragen Früchte wie Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen. Wer einen Baum gepflanzt hat, bleibt Besitzerin oder Besitzer - und hat entsprechend die Möglichkeit, das Obst selbst zu ernten. Eine Alternative sei, die Früchte bei einer jährlich stattfinden Obstauktion zu versteigern, erklärt Laske. Der Erlös fließe in dem Fall in den Erhalt und die Pflege des Dorfgartens.
Für die Pflege der Bäume hat die Gemeinde mit Martin Schinkel einen Gärtner eingestellt. Der Dorfgarten ist nicht sein einziger Bereich - so groß ist dieser dann doch nicht -, aber ein wichtiger. Und der Garten könnte in Zukunft noch wachsen: „Denn Platz für weitere Bäume gibt es auf jeden Fall“, sagt Laske.
Der Ablauf ist folgendermaßen: Zuerst wird ein Vor-Ort-Termin vereinbart, bei dem auch ein geeigneter Standort für den Baum gesucht wird. Außerhalb der Pflanzzeit zwischen Oktober und März - bei Topfpflanzen bis Juni - wird der Platz reserviert. Der Baum kann von einer beauftragten Baumschule, einer Gärtnerei oder selbst angeliefert werden. Die Pflanzung übernimmt ein Mitarbeitender der Gemeinde Meinersen, genau wie den Erdaushub und die Anbindung von Pflanzstöcken. Nach der Pflanzung erhält das Bäumchen ein Schild, auf dem der Anlass zu lesen ist.
Ein Blick zurück: Ursprünglich war die Idee, die Möglichkeit zu schaffen, in Meinersen Bäume anlässlich der Geburten von Kindern zu pflanzen. Diese Idee wurde weiterentwickelt und erweitert. Das Problem war jedoch, dass zunächst keine geeignete Fläche für das Projekt gefunden und dieses eine Weile auf Eis gelegt wurde. Zumal damals auch noch nicht klar gewesen sei, wer sich um die Bäume kümmern soll, sagt Laske. Glücklicherweise wurde beides schließlich geklärt - und 2021 konnte der erste Baum im Dorfgarten gepflanzt werden.