Wenige Wochen vor der Gifhorner Landratswahl legt nun auch der Kreisverband der Linken seine Positionierung zu den Kandidat und Kandidatinnen dar. „Das wichtigste zuerst: Es kann nur einen Landrat oder eine Landrätin geben. Angesichts der Stimmenverhältnisse wäre eine linke Kandidatur in jedem Fall erfolglos gewesen. Zudem hätten wir mit einer eigenen Kandidatur die Stimmenanteile im eher progressiven Lager weiter aufgeteilt, was am Ende nur dem konservativen beziehungsweise rechtsextremen Block stärkt. Daher haben wir letztendlich von einer Kandidatur abgesehen“, erklärt der Kreisvorsitzende Andreas Mantzke das Ausbleiben einer linken Kandidatur.
Zu den Stimmverhältnissen: Die Linke ist derzeit mit einem Vertreter im Gifhorner Kreistag präsent. Insgesamt sitzen im Kreistag 58 Politiker und Politikerinnen. Dieser eine Sitz der Linken ist das Ergebnis aus der letzten Kommunalwahl im September 2021. Von 86.401 Wählern und Wählerinnen (die Wahlbeteiligung lag bei 60,47 Prozent) hatten 2.736 Wahlberechtigte Die Linke gewählt (1,09 Prozent).
Bei der jüngsten Wahl - die zum Bundestag - am 23. Februar schnitt die Partei im Kreis Gifhorn allerdings einiges besser ab. Hier erhielten Die Linken beispielsweise in der Stadt Gifhorn (30.147 Wahlberechtigte, 80,41 Prozent Wahlbeteiligung) immerhin 1.653 Stimmen und damit 6,86 Prozent. Ein Ergebnis, das sich weitgehend auch durch die anderen Gebietseinheiten im Kreis zog.
Mit Blick auf die antretenden Kandidierenden seien dem Kreisverband der Linkspartei zwei Beschlüsse wichtig zu erwähnen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „In Rücksprache mit den Aktiven des Kreisverbandes müssen wir leider feststellen, dass keine der anderen Kandidaturen ein politisches Projekt verfolgt, das wir guten Gewissens in der Breite unterstützen können – wir werden also keine Kandidatur aktiv befürworten“, stellt Mantzke klar.
Der zweite und nicht weniger relevante Punkt sei laut Mantzke, dass speziell die persönliche Eignung als auch die Parteilinie der Bewerber und Bewerberinnen von CDU, BSW und AfD den linken Kreisverband motivieren, sich aktiv gegen die Wahl der entsprechenden Kandidierenden auszusprechen. Mantzke dazu: „Wir werden in keinem Fall zufrieden mit dem Ergebnis der Landratswahl sein. Aber wir sollten alles daran setzen, das Schlimmste zu verhindern.“
Die Frist, weitere Kandidierende ins Rennen zu bringen, ist übrigens abgelaufen. Am 24. September hat der Kreiswahlausschuss unter der Leitung des stellvertretenden Kreiswahlleiters Matthias Rode einstimmig festgelegt, dass die bisher benannten Kandidierenden von CDU, BSW, SPD und AfD zur Wahl in Gifhorn antreten dürfen.