„Wir reden von einer Summe zwischen 2.500 und 3.500 Euro“, sagt Gedenk über die aktuelle Preisspanne. „Je nachdem, wie schnell ein Schüler aufnimmt, was wir vermitteln.“ Die normale Übungsstunde koste brutto rund 60 Euro, deutlich weniger als manche Netto-Handwerkerstunde. Die vom ADAC genannten bis zu 4.000 Euro sieht er eher in Großstädten, wo zum Beispiel die Kosten für die Räume deutlich höher liegen als auf dem Land.
Da ist er schon bei einem wichtigen Punkt. Mit Online-Unterricht auf Räume verzichten können? Gedenk winkt ab, das sei fern jeder Alltagspraxis. Allein seine Bürokraft habe mit viel Bürokratie zu tun. „Das kann sie nicht im Carport erledigen.“ Und schon ist der Fahrlehrer beim Stichwort Simulator: Der müsste ja auch irgendwo stehen, und zwar auch nicht im Carport. Viel billiger werde es mit Simulator auch nicht. In der Anschaffung koste der mindestens 28.000 Euro, und ohne Fahrlehrer – und somit Lohnkosten – gehe der Praxisunterricht darauf nicht.
Viel zu viele Fragen in der Theorie: Da stimmt Gedenk mit dem Bundesminister überein. „Das muss deutlich weniger werden.“ Das hätte dann vielleicht auch positive Auswirkungen auf die aktuell hohe Durchfallquote von 45 Prozent in Theorie und 37 Prozent in Praxis. Doch diese Zahlen seien auch auf die hohen Anforderungen an die jungen Leute zurückzuführen. Habe er seinerzeit nach 13 Uhr Schulschluss gehabt und sich auf den Fahrunterricht konzentrieren können, seien seine Schülerinnen und Schüler heute vom Ganztagsschul- und Freizeitstress ausgepowert. „Die haben den Kopf voll.“ Selbst wenn Fahrschüler zügig durchkämen, würde das an den Fixkosten für Fahrschulen kaum etwas ändern, sagt Gedenk. Und zählt auf: Lohnnebenkosten, Werkstattkosten, Fahrzeugkosten, Versicherung, Spritpreise – „Das geht alles hoch, aber wir sollen günstiger werden?“ Das funktioniere nicht.
„Ich kann an diesen Schrauben nicht drehen“, sagt der Experte über die Kostenfaktoren. Er macht auch wenig Hoffnung: Die Entwicklung werde so weiter gehen.