„Es steht zusätzlich hier.“ Christian Schapers Augen leuchten, als er das Heck des Löschgruppenfahrzeugs LF KatS öffnet. Früher musste die Ortswehr bei Katastrophen-Einsätzen ihr bisheriges LF 16-12 hergeben. Der stellvertretende Ortsbrandmeister zeigt auf ein Fahrzeug ein paar Meter weiter. „Da ist der Rettungssatz drauf“, den die Ortswehr aber bei Unfällen dringend brauche, wie er betont. Es gebe zwar noch einen zweiten, aber man wolle eben stets zwei am Start haben, das sei wichtig für das Einsatzgeschehen im Ernstfall.
Nun bleibe das reguläre Fahrzeug bei Katastrophen-Einsätzen zu Hause, während das Spezialfahrzeug dorthin muss. In der übrigen Zeit sei das LF KatS bei regulären Einsätzen aber als zusätzliches Fahrzeug im Alltag verfügbar. Deshalb habe sich die Ortswehr als Standort dafür beworben - und freue sich entsprechend über den Zuschlag.
„Man kommt besser durchs Gelände“, zählt Schaper Vorzüge des Katastrophenschutz-Fahrzeugs auf. Und es habe 600 Meter B-Schlauch an Bord, von denen 300 Meter schon während der Fahrt verlegt werden können. „Die fallen dann einfach hinten raus“, wie es währenddessen per Video im Fahrerhaus zu sehen ist.
Kein Wunder also, dass gestandenen Feuerwehrfrauen und -männern das Herz höher schlägt. Die Ortswehr zählt auf ihrer Homepage weitere Merkmale des neuen Schmuckstücks auf, darunter eine leistungsstarke Pumpe, einen 1000-Liter-Löschwassertank sowie umfangreiche Schlauch- und Beleuchtungsausstattung.
60 solcher Fahrzeuge habe das Land angeschafft und an die Kommunen gegeben, so Behrens in ihrer Rede. Die Sammelbestellung habe einen Mengenrabatt von 100.000 Euro pro Fahrzeug herausgeholt. Ein weiterer Vorteil auch aus Sicht der Feuerwehr: Alle 60 Fahrzeuge seien baugleich, bei jedem sei jedes Ausrüstungsstück an der gleichen Stelle.
Im Falle einer Katastrophe wären somit entsprechend geschulte Feuerwehrleute von auswärts mit dem Isenbütteler Wagen vertraut und umgekehrt Isenbütteler Einsatzkräfte mit Fahrzeugen an einem Einsatzort wo im Land auch immer.
Zu erkennen auch für Laien ist der neue Wagen am Kennzeichen NL statt GF. Eben, weil das Land den Wagen beschafft hat. Laut Behrens folgt Niedersachsen damit dem Beispiel vieler anderer Bundesländer. „Wir sind dabei, nach und nach die Flotte zu modernisieren.“
Behrens hob bei der Übergabe die Leistungen der ehrenamtlichen Feuerwehren hervor. Insbesondere, zum Thema passend, bei der Hochwasserkatastrophe im Winter 2023/24, bei der landesweit rund 100.000 Kräfte im Einsatz waren: Es habe keine Toten und nur zwei Verletzte gegeben, was die Kompetenz der Einsatzkräfte bewiesen habe. Berufsfeuerwehrleute aus Frankreich hätten in Celle gestaunt über die Fähigkeiten der deutschen Ehrenamtlichen.
Und so brachte Daniela Behrens auch gleich noch Hochwasser-Ehrennadeln für Isenbütteler Feuerwehrleute mit, die sich beim Hochwassereinsatz verdient gemacht hatten: Mischa Eisner, Oliver Beyer, Marcel Beskow, Mirko Armbrecht, Malte Appeldorn, Dennis Vorlop sowie Karsten, Jens und Frank Voge, Matthias Tempel, Andreas Schmidt, Christian Schaper, Thomas Rösler, Ronja Podewils, Björn Peters, Jan Mittmann, Silas Levenhagen, Pascal Küster, Jan Grundmann, Christina Grätsch, Jannis Gaus und Dominik Flemmer (nicht alle waren bei der Feier anwesend).