Wahrenholz. „Das ist ein echtes Herzensprojekt“, sagt Melanie Evers von Wunderwerk. Wunderwerk will gemeinsam wirken, was Kinder wachsen lässt. Beim jüngsten Projekt wuchsen aber nicht nur die beteiligten Kinder, sondern auch die Dorfgemeinschaft in Wahrenholz - nämlich zusammen. Der Film „Wahrenholz – Mein Ort. Meine Story.“ zeigt, was entstehen kann, wenn junge Menschen sich engagieren - und irgendwie ist er auch ein Imagefilm für den Ort. Auch wenn das nicht der Grund für das Projekt war.

Allerdings - ein Imagefilm spielt dann doch eine Rolle bei „Wahrenholz – Mein Ort. Meine Story.“ In den Sommerferien ließ der Verein Sterntaler für unsere Wahrenholzer Jugend vom Wunderwerk einen Imagefilm über den Verein drehen - zu sehen auf der Internetseite der Sterntaler. „Das fanden die Kinder so interessant, dass sie sich ein eigenes Filmprojekt wünschten“, erzählt Jenny Borchert von den Sterntalern.

Die Kooperationspartner kannten sich ja bereits: Die Sterntaler unterstützten finanziell und Vorsitzender Axel Schuster mit seinem Gasthaus Krendel mit Mittagessen für die Akteure. Melanie Evers von Wunderwerk schrieb das Konzept für das einwöchige Projekt. „Das Konzept fanden wir gut. Das wollten wir für Wahrenholz haben“, sagt Jenny Borchert.

Und dann ging es los. Der Film wurde im Ehrenamt umgesetzt von Melanie Evers gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Joel Moritz Garcia. Innerhalb einer intensiven Woche begleiteten sie 14 Kinder und Jugendliche aus Wahrenholz durch alle Phasen der Medienarbeit – vom Datenschutz und Umgang von Bild- und Filmmaterial über den ersten Kameratest bis zur fertigen Filmpremiere. „Entstanden ist ein Werk, das nicht nur zeigt, wie lebendig Wahrenholz ist, sondern auch, was passiert, wenn junge Menschen Verantwortung übernehmen, gestalten und sich trauen, sichtbar zu werden“, freut sich Melanie Evers.

Zu Beginn ging es um ein Kennenlernen, um Erwartungen und die Frage „Was macht unseren Ort besonders — und welche Geschichten möchten wir erzählen?“ Die Kinder wählten Themen und die passenden Interviewpartner dazu aus, bereiteten die Interviews vor und führten diese auch selbst, planten die Drehorte, kümmerten sich um die Technik. Joel Moritz Garcia und Melanie Evers unterstützten und standen als Fahrer für die Drehorte zur Verfügung.

Interview wurden Menschen aus dem Ort: Von den Sterntalern Axel Schuster und Jenny Borchert, Hanna Pieper als stellvertretende Bürgermeisterin, Pastor Reinhold Schiele, Wiebke Thölke vom Bauernhofkindergarten Teichgut beispielsweise. Mitglieder des Jugendrotkreuzes und der Jugendfeuerwehr Wahrenholz sowie Ortsbrandmeister Hendrik Balke gaben Einblicke in die Arbeit der Vereine.

Landwirt Helmut Evers verrät, wer seine Lieblingskuh ist. Und auch Bürgermeister Herbert Pieper verrät etwas - wo sein Lieblingsort in Wahrenholz ist. Irmgard Warnecke, die im Januar 100 Jahre alt wird, kommt zu Wort, und Annemarie Nordmann aus Wahrenholz sendete eine Videobotschaft aus ihrem Familienurlaub. Teile des Films wurden mit einer Drohne aufgenommen.

Und dann kam die Premiere in der Alten Schmiede. „Da war kein Platz mehr frei. Eltern, Großeltern, Freundinnen, Nachbarn und viele bekannte Gesichter aus dem Dorf füllten den liebevoll vorbereiteten Raum – und erlebten einen Abend, der berührte", sagt Melanie Evers. Sie hatte gemeinsam mit Joel Moritz Garcia bis spät in die Nacht vor der Filmpremiere den letzten Feinschliff vorgenommen.

Eine ältere Jugendliche sorgte für frisches Popcorn, während Axel Schuster, Vorsitzender des Sterntaler-Vereins, gemeinsam mit engagierten Eltern ein buntes Snackbuffet vorbereitete. Die Kinder und Jugendlichen führten eigenständig durch das Programm. Und sie sammelten - statt Eintritt - Spenden für die Sterntaler und den Bauernhofkindergarten Teichgut.

Der Film selbst - er ist 46 Minuten und 15 Sekunden lang - kam super an. Das Publikum war begeistert, es lachte, staunte, war gerührt. Und gerührt waren nach der Vorstellung auch Melanie Evers und Joel Moritz Garcia, als ihnen die Kinder als Dank für das Projekt einen Bilderrahmen, Rosen und Schokolade überreichten.

„Es ist schön zu sehen, wie stolz die Kinder auf ihr Werk sind“, sagt Jenny Borchert. Das bestätigt Hanna: „Ich hatte Spaß beim Drehen und habe neue Freundinnen gefunden. Und ich fand es gut, dass wir so viel alleine machen und bestimmen durften.“ Fortsetzung folgt? „Wir haben da was in Planung“, verrät Melanie Evers. Aber das, das verrät sie noch nicht. Wahrenholz darf also gespannt sein.

Wer „Wahrenholz. Mein Ort. Meine Story.“ noch nicht gesehen hat, kann ihn sich online anschauen unter www.sterntaler-wahrenholz.de sowie auf dem YouTube-Kanal von Wunderwerk, wo der Film aktuell etwas mehr als 1.900 Aufrufe hat.