Grippe in Gifhorn:
Bisher vier bestätigte Fälle
Arzt, Apotheker und Deutsche Herzstiftung raten zur Schutzimpfung - Welle kann noch kommen

Impfung empfohlen: Die Grippe hat aktuell im Kreis Gifhorn noch keine Fahrt aufgenommen, Mediziner und Apotheker raten aber zur entsprechenden Vorsorge.Foto: Fabian Sommer
Gifhorn. Kratzen im Hals, laufende Nase, Fieber und Schüttelfrost: Das trübe, nasskalte Wetter dieser Tage fordert auch bei Gifhornern seinen Tribut. Die Praxen haben es wieder mit Infektionen zu tun, darunter auch Corona. Relativ ruhig ist es zurzeit bei der Grippe.

„Wir haben jede Menge grippale Infekte“, berichtet Dr. Klaus-Achim Ehlers, Hausarzt und Kreissprecher der Kassenärztlichen Vereinigung in Gifhorn. „Corona ist immer noch da und kommt in Wellen.“ Und die Grippe? „Ist noch nicht schlimm“, sagt Ehlers.

Das bestätigt auch der Landkreis Gifhorn aus den Erfahrungen seines Gesundheitsamts. Laut Robert-Koch-Institut startet die Grippe-Saison Anfang Oktober. Seitdem verzeichnet das Gesundheitsamt in Gifhorn vier bestätigte Fälle von Influenza-A, so Sprecherin Anja-Carina Riechert auf AZ-Nachfrage. Den ersten Fall habe es am 30. Oktober gegeben. Eine betroffene Person musste laut Riechert ins Krankenhaus.

„Anhand der uns bis dato gemeldeten Fälle und unter Betrachtung des letzten ARE-Berichtes des Robert-Koch-Instituts befinden wir uns auf einem verhältnismäßig niedrigem Niveau der aktuellen Fallzahlen im Vergleich zu schwereren Grippesaisons“, ordnet Riechert die Grippe-Lage ein.

Apotheker Thorsten Stoye aus Gifhorn warnt aber davor, sich in Sicherheit zu wiegen. „Es kamen auch schon Grippewellen im Januar oder Februar in Fahrt.“ Und so empfehlen sowohl er als auch Ehlers eine Impfung für bestimmte Personengruppen.

369 Grippefälle hatte das Gesundheitsamt Gifhorn in der Saison 2023/24 registriert, so der Landkreis seinerzeit. 139 Menschen mussten damals ins Klinikum und hatten somit einen mittelschweren oder schweren Verlauf. 15 Menschen sind gestorben, zwölf von ihnen laut Landkreis am Influenza-Virus, drei aufgrund einer anderen Ursache, aber in zeitlichem Zusammenhang.

Jeder, der älter als 60 Jahre ist, sollte sich laut Ehlers impfen lassen. „Und zwar gegen Corona und Grippe“, sagt er. Einen kombinierten Impfstoff, wie er in der Vergangenheit schon im Gespräch war, gebe es allerdings noch nicht. Die Impfungen könnten gleichzeitig erfolgen, zu empfehlen wäre aber eine Pause dazwischen. Einen Engpass bei Impfstoffen gibt es laut Ehlers aktuell nicht.

Auch das Gesundheitsamt rät zur Impfung. Riechert: „Eine jährliche Auffrischimpfung wird Personen ab 60 Jahren, chronisch Erkrankten oder Schwangeren grundsätzlich zur Prävention eines schweren Krankheitsverlaufes empfohlen.“

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