„So richtige Trend-Geschenke zu Weihnachten - die gibt es beim Spielzeug heute eigentlich nicht mehr“, erklärt Udo von Ey, Geschäftsführer des Gifhorner Kaufhauses Schütte. „Stattdessen ist alles etwas traditioneller, klassischer geworden. Wenn es also einen Trend gibt, dann ‚back to the roots‘."
Ein echter Dauerbrenner seien etwa Plüschtiere. „So ein Teddy Herrmann beispielsweise ist absolut beliebt“, sagt von Ey. „Er ist flauschig, von guter Qualität und preislich auch absolut im Rahmen - nicht ohne Grund ein Klassiker.“ Natürlich gesellt sich zu dem traditionellen Teddy eine ganze Plüsch-Menagerie, damit jedes Kind auch sein Lieblingstier wiederfinden kann.
Ein großes Thema seien nach wie vor Klemmbausteine. „Dabei ist das kein reines Jungen-Spielzeug, es gibt auch Sets, die sich eher an Mädchen richten“, erklärt von Ey und deutet auf einen Blumen-Bausatz. Aber auch Auto-Sets würden gern und oft gekauft.
„Es gibt mittlerweile sogar Einzelteile wie Motoren, die nachgebaut werden können.“ Die unterschiedlichen Sets der verschiedenen Hersteller richten sich dabei an alle erdenklichen Altersgruppen: Es gibt einfache, kindergerechte Sets, aber auch große, sehr detailgetreue Nachbildungen. Zu den eindrucksvolleren Modellen, die im Kaufhaus aufgebaut sind, gehören ein meterhoher Kran (etwa 2.900 Teile) oder ein lizenziertes U-Boot zum Film „Das Boot“ mit einer Länge von 1,20 Meter (Maßstab 1:56) und etwa 6.500 Teilen.
Auch reguläre Modell-Fahrzeuge erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. „Man merkt dabei ganz deutlich, dass wir uns im ländlichen Raum befinden“, erläutert von Ey. „Denn Landmaschinen sind hier immer ein Renner. Kinder sehen hier einfach täglich Traktoren und wünschen sich dementsprechend auch verstärkt diese Fahrzeuge.“
Neu dagegen und ebenfalls stark nachgefragt sind sogenannte 3D-Druck-Spielzeuge aus Kunststoff. „Zum Beispiel diese ‚Dragon Eggs‘, aus denen Drachen, Dinos oder auch Schlangen schlüpfen", sagt von Ey. Wie der Name schon andeutet, stammen die Spielzeuge aus einem 3D-Drucker und kommen in unterschiedlichen Ausführungen und Farben. „Sie sind nicht teuer und sehen obendrein schick aus“, findet von Ey.
Bei Lara Gade vom Fachhaus Glaubitz in Wittingen stehen ebenfalls bewährte Klassiker hoch im Kurs. „Natürlich gehen auch bekannte Marken wie Pokémon immer“, erklärt die Geschäftsführerin. „Aber besonders gefragt sind eben auch einfach die Dauerbrenner.“ Diese seien eine bewusste „analoge Alternative“ zum zunehmenden Medienkonsum.
Dazu zählt auch die gute alte Carrera-Bahn. „Aber auch dabei gibt es Neues“, sagt Gade. „Und zwar ein RC Fußball-Set.“ Dabei treten zwei (oder mehr Spieler in Teams) gegeneinander an und müssen mit ferngesteuerten Autos den Ball ins Tor befördern. „Dieses Set kommt auch mit Aufklebern, sodass man die Wagen mit dem Logo seines Lieblingsvereins bekleben kann“, führt Gade aus. Damit mehr als zwei Spieler dem Ball nachjagen können, sind weitere Autos separat erhältlich.
Für Kinder ab drei Jahren empfiehlt Gade den interaktiven Quatschimax zu der bekannten TV-Serie „Bluey“. Der kleine Vogel kann nicht nur verschiedene Körperteile bewegen, sondern auch Lichteffekte, Musik und Geräusche machen. „Damit trainieren die Kinder ihre Reaktionsfähigkeit, ihre Hand-Augen-Koordination und das Hörverstehen“, begründet Gade. Mit drei verschiedenen Spielmodi halte der Quatschimax den Nachwuchs bei Laune.
Für Leseratten ab zehn Jahren hat Lara Gade ebenfalls eine Empfehlung: „Nelly Emberwing - Die verborgenen Wesen von Rustgate“ von Kira Genbri ist der Auftakt zu einer Fantasy-Trilogie. „Ein wunderschön geschriebenes Buch, in dem sich das Waisenmädchen Nelly mit einer kleinen, drachenähnlichen Kreatur anfreundet“, sagt Gade. „Das ganze spielt in einer Welt, die an das viktorianische England angelehnt ist. Dort leben nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Fantasiewesen, die allerdings erbittert gejagt werden.“
Und auch für Freunde von Gesellschaftsspielen hat Lara Gade zwei Tipps parat. Bei dem Spiel „Köder“ von Ostia Spiele geht es um die richtige Mischung als Würfelglück, Timing und Risikobereitschaft. Denn um Fische zu fangen, müssen zwei bis fünf Spielerinnen und Spieler ab sieben Jahren ein bestimmtes Würfelergebnis erreichen. Dabei entscheiden alle vor Rundenbeginn geheim, wie viele Würfel sie bieten. Wer viele bietet, hat bessere Chancen, wer weniger bietet, kommt jedoch zuerst zum Zug. „Köder bietet eine tolle Mischung aus taktischer Planung und spannendem Würfeln“, erklärt Gade. „Dabei ist das Spiel schnell gelernt, schnell gespielt und benötigt nicht viel Platz.“
Allen, die lieber mit Karten statt mit Würfeln spielen, legt Lara Gade „Hot or Cold“ von Dynamite Games ans Herz. Bei diesem kooperativen Partyspiel arbeiten zwei bis sechs Spielerinnen und Spieler ab zwölf Jahren zusammen. Es geht darum, ein geheimes Wort mithilfe von Gegensätzen zu beschreiben, damit es erraten werden kann. Ist ein Kaktus eher „Arbeit“ oder „Urlaub? Eher “heiß" oder „kalt“? „Nach und nach werden in fünf Runden nicht zutreffende Begriffe eliminiert, bis am Ende hoffentlich nur noch das geheime Wort übrigbleibt“, erklärt Gade. „Dabei muss man oft auch um die Ecke denken, denn nicht alle Hinweise passen immer perfekt zu allen Wörtern.“
Auch für Erwachsene gibt es im Kaufhaus Schütte ein paar Dinge, die sich zu Weihnachten besonderer Beliebtheit erfreuen. „Ein klarer Trend sind asiatische Geschenkesets, etwa für Sushi, Tee-Zeremonien oder Bowls“, erklärt von Ey. Farbenfroh verzierte Essstäbchen seien ebenso im Trend wie Bambusmatten und Schalen mit traditionell japanischen Motiven.
Ein Dauerbrenner seien auch Herrenhüter Sterne - „schon seit Jahren“, wie Udo von Ey betont. „Die werden auch weit über die Weihnachtszeit aufgehängt.“ Besonders beliebt seien die weißen Sterne. „Die werden noch viel stärker nachgefragt als die in Gelb oder Rosa.“ Die Sterne seien sowohl in kleiner als auch in größerer Ausführung oder auch als Schmuck für den Weihnachtsbaum sehr gefragt. Und auch im Kaufhaus ist ein riesiges Exemplar aufgehängt.