Neuer Leiter für Revierförsterei Malloh
Ingo Delion tritt Nachfolge von Jürgen Marks an

Jürgen Marks (l.) übergibt die Leitung der Revierförsterei Malloh an Ingo Delion.Foto: Niedersächsische Landesforsten
Malloh. Die Niedersächsischen Landesforsten verabschieden Jürgen Marks nach 38 Dienstjahren in der Revierförsterei Malloh in den Ruhestand. Sein beruflicher Weg ist eng mit der Region verwoben und spiegelt die Veränderungen der Landesforstverwaltung in den vergangenen Jahrzehnten wider.

Jürgen Marks wurde 1959 in Lemgow im Landkreis Lüchow-Dannenberg geboren und wuchs auf einem landwirtschaftlichen Hof auf. Früh half er im Betrieb und im Wald mit. Der Sturm 1972 wurde für die Familie prägend. „Damals habe ich zum ersten Mal erlebt, was es heißt, Wald nach einem großen Schaden wieder aufzubauen“, sagt Marks heute. Das gemeinsame Rücken von Sturmhölzern und die Wiederaufforstung prägten seinen Entschluss, beruflich in die Forstwirtschaft zu gehen.

1987 übernahm Marks die damalige Försterei Kiekenbruch im Forstamt Knesebeck. Das Revier umfasste damals 681 Hektar. Durch verschiedene Reformen, Gebietsneuordnungen und Revierzuschnitte entstand daraus 1998 die heutige Försterei Malloh. Die ursprünglichen Flächen blieben erhalten, neue Gebiete kamen hinzu. Insgesamt betreute Marks das Revier 38 Jahre lang. Ein Schwerpunkt war für ihn immer die Arbeit mit jungen Menschen. Seit vielen Jahren organisierte er Waldjugendspiele, kontrollierte Nistkästen mit Schulklassen und zeigte Kindern und Jugendlichen grundlegende Waldarbeit. „Umweltbildung gab es bei uns schon lange, bevor der Begriff überall auftauchte“, sagt Marks. „Mir war wichtig, dass junge Leute den Wald als Lebensraum verstehen.“

Ein besonderes Ereignis seiner Dienstzeit war der Sturm „Niklas“ im Jahr 2015. 25.000 Festmeter Holz fielen damals in der Försterei an. „Das war eine Ausnahmesituation. Die Aufarbeitung im Gelände war schwierig, aber wir haben sie als Team gut bewältigt“, erinnert sich Marks.

Jetzt übernahm Ingo Delion die Leitung der Revierförsterei Malloh. Der 49-Jährige, der gebürtig aus Nordrhein-Westfalen stammt, ist nach verschiedenen Stationen in der Privatwirtschaft und der Privatwaldbetreuung seit 2022 als sogenannter „Flexi“ bei den Niedersächsischen Landesforsten im Forstamt Unterlüß eingesetzt und verantwortete unter anderem die Holzkoordination sowie die Waldkalkung.

„Die Arbeit in Unterlüß hat mir einen guten Einblick in die Strukturen gegeben. Jetzt freue ich mich darauf, eine Försterei vor Ort zu übernehmen“, sagt Delion. „Das ist für mich ein lang gehegter Wunsch.“ Besonders hebt er den konstruktiven Austausch mit Jürgen Marks hervor: „Wir hatten ausreichend Zeit für die Übergabe. Der Kontakt war offen und unkompliziert.“

Seinen Zuständigkeitsbereich hat Ingo Delion nun bereits ein wenig kennenlernen können: „Das Revier Malloh ist besonders vielfältig und bildet die Ausprägungen der Lüneburger Heide mit ihrem Bewuchs sehr schön ab“, erklärt er. „Wir haben aktuell eine gute Ausgangslage: Wir wurden in diesem Jahr von größeren Stürmen verschont, bisherige Kalamitätsflächen konnten wir mit Mischwäldern gut wieder aufforsten.“

Und auch bei der Entwicklung der Holzpreise ist der neue Revierförster optimistisch: „Die Preise sind stabil bis steigend. Aber man muss dabei nicht nur die unterschiedlichen Holzarten betrachten, sondern auch die jeweiligen Standorte.“ So sei die Ausgangslage im Nordosten Niedersachsens günstiger als im Süden des Landes: „Wir sind näher an Abnehmern dran oder können komplett andere Abnehmer ansprechen.“

Jens Tegtbüring ist ins Forstamt Unterlüß gewechselt und übernimmt künftig Verantwortung im Forstbetrieb und im Holzverkauf. Er tritt die Nachfolge von Carsten Jahns an, der in das Forstamt Fuhrberg gewechselt ist. Dort war Tegtbüring seit 2016 als Betriebsdezernent tätig. Jens Tegtbüring stammt aus Wichelnförth bei Groß Oesingen. Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, war für ihn früh klar, dass es ihn in die grüne Branche ziehen würde. Nun zieht es ihn zurück in seine Heimatregion.
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