Stiller Protest auf dem Marktplatz
Bündnis Bunt statt Braun in Gifhorn: Lichteraktion am Tag der Menschenrechte

Zum Tag der Menschenrechte: Gifhorns Bündnis Bunt statt Braun rief zur Lichteraktion auf dem Marktplatz auf.Foto: Ron Niebuhr
Gifhorn. Vieles hat im Advent Tradition - inzwischen auch die Lichteraktion für Menschenrechte des Bündnisses Bunt statt Braun. Jetzt rief der Zusammenschluss von Menschen und Organisationen, die für Vielfalt und Demokratie eintreten, wieder dazu auf mit einem Stand auf Gifhorns Marktplatz.

Anlass für die Aktion gab der weltweite Tag der Menschenrechte. „Immer mehr Staaten wenden sich ab von Demokratie und Menschenrechten. Da muss man gar nicht mal zu Putin oder Trump schauen“, sagte Organisator Jörg Prilop. Weltweit sei diese Entwicklung zu beobachten. Besonders das eigentlich als Menschenrecht international anerkannte Asylrecht würde zunehmend eingeschränkt, so Prilop. Übrigens auch durch Mitgliedsstaaten der EU.

Mit der Aufweichung des Lieferkettengesetzes, das nun nur noch große Konzerne verpflichtet, Ausbeutung in der Gewinnung von Rohstoffen zur Herstellung ihrer Produkte zu verhindern, habe sich die EU ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert, kritisierte Prilop. Und die deutsche Bundesregierung stecke immer mehr Geld in Aufrüstung, wohingegen „die Mittel für humanitäre Hilfe im Bundeshaushalt im dritten Jahr in Folge massiv zurückgefahren wurden“.

Man habe die abendliche Lichteraktion insgesamt „ruhig gestaltet, ohne Reden“, erklärte Prilop. Sie war als ein eher stiller Protest gedacht, der ins Bewusstsein rufen sollte, wo es überall leider noch immer oder gar schon wieder hakt in Sachen Demokratie und Menschenrechte. Wer wollte, konnte in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte nachlesen, worauf sich die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 ursprünglich mal verständigt hatten. Das Bündnis verteilte sie an interessierte Teilnehmende.

Das Gifhorner Bündnis Bunt statt Braun tritt ein gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Es macht sich stark „für eine freie Gesellschaft gleichberechtigter Menschen unabhängig von Aussehen, Geschlecht, sexueller Identität, Herkunft, sozialem Status und Glaube“.

Neben engagierten Einzelpersonen zählen zu seinen ehrenamtlich Mitarbeitenden Gewerkschaften, politische Parteien, Vereine und Verbände, Jugendorganisationen, Bürgerinitiativen, antifaschistische und kirchliche Gruppen. Es solidarisiert sich kreisweit gemeinsam mit Partnerbündnissen mit allen Menschen, die von Armut oder Ausgrenzung, Verfolgung oder rechter Hetze und Gewalt betroffen sind. Kurzum: Menschlichkeit steht für das Bündnis an erster Stelle.

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