Versicherte hätten damit mehr Möglichkeiten, eine geeignete Physiotherapiepraxis zu finden, betonte Kassenchef Christoph Straub gegenüber dem RND. Die Zahl der angestellten Physiotherapeuten stieg nach Angaben des Reports in dem Zeitraum um gut 10 Prozent. „Die Selbstständigkeit als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut erscheint attraktiver als die Anstellung in einer Praxis“, sagte Straub zu der Entwicklung.
In den Jahren von 2017 bis 2021 war durch mehrere gesetzliche Eingriffe des Bundes die Vergütung für die Einzelleistungen der Physiotherapeuten zwischen 50 bis 70 Prozent gestiegen. Dadurch kletterten die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für diesen Bereich von rund 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf etwa 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2021. Das entspricht einem Zuwachs um rund 55 Prozent. Die Zahl der Verordnungen insgesamt blieb allerdings gleichzeitig nahezu konstant, was den erhöhten Vergütungen geschuldet ist.
Trotz des deutlichen Aufwuchses an niedergelassenen Physiotherapeuten gibt es nach wie vor aber große regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Während in Sachsen im Jahr 2021 bereits eine Praxis pro 1326 Versicherte ihre Leistungen anbot, lag dieser Wert in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg mit etwa 2300 Versicherten je Praxis noch deutlich höher.