Ich bin ein großer Fan von Audio- und Mediatheken. Die Audiothek der ARD ist mein ständiger Begleiter im Auto, beim Kochen und beim Dösen am Nachmittag. Es gibt unglaublich tolle historische Dokumentationen, aber natürlich auch Romane, die einem dort wohlig vorgelesen werden. Beim Fernsehen ist es bei mir nicht anders. Ich schaue eigentlich gar kein normales Fernsehprogramm mehr. Für viele ist es ja ein Ritual, um 20 Uhr den Tagesschau-Gong live zu hören. Frei nach Loriot möchte ich sagen: Ich lasse mir von einem Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ihn einzuschalten habe. Dank Mediathek habe ich jederzeit Zugriff auf Nachrichten, Dokumentationen und, ja, ich gebe es offen zu, auf „Bares für Rares“ im ZDF. Manchmal klicke ich dort nur kurz rein, um nachzusehen, wie der Bart von Horst Lichter zurzeit aussieht und wie hoch Heide Rezepa-Zabel selbigen taxieren würde. Für einen Kaiser-Wilhelm-Bart würde Waldi bestimmt 80 Euro bieten.
Warum ich das alles schreibe, hat aber einen anderen Grund. Ich gucke mir sehr gerne die „Tagesschau vor 20 Jahren“ an. Ich bin oft verblüfft, wie präsent mir manche Ereignisse sind, so dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, diese hätten sich schon vor zwei Jahrzehnten ereignet. Der Satz „Als wäre es gestern gewesen“ taucht bei jeder dieser Sendungen auf. Interessant ist natürlich, wenn man weiß, wie sich geschichtliche Ereignisse weiterentwickelt haben. Nur eines sollten Sie nicht tun: Sich nach dem Wetterbericht dieser alten Sendungen richten!
Matthias Brodowy