Volkswagen steckt mitten in der Transformation vom konventionellen Autobauer hin zum Mobilitätsanbieter der Zukunft – „ich hätte mir keinen besseren Augenblick vorstellen können, um nach Wolfsburg zu wechseln“, erzählt sie jetzt in einem Interview im Intranet von Volkswagen. „Alles wird neu gedacht, überall herrscht Aufbruchstimmung, die hochgradig ansteckend ist.“
Die hat nicht zuletzt der (relativ) neue Marken-Chef Thomas Schäfer ausgelöst. Er will Volkswagen wieder zur „Love Brand“, also zu einer begehrenswerten Marke machen. Qualität und Design der Autos deutlich verbessern, die Marke wieder „emotionalisieren“. Auch die eigene Mannschaft, deren Stimmung früher deutlich besser war, solle wieder „stolz auf ihre Arbeit und auf Volkswagen“ sein. Die Pflege der eigenen Vergangenheit mit ikonischen Modellen wie Käfer, Bus und Golf schließt er ausdrücklich mit ein.Diesen Ansatz lebt auch Nelly Kennedy: „Wir müssen unsere Stärken aus Vergangenheit und Gegenwart bündeln und mit der aktuellen, tiefgehenden Transformation verbinden, um eine neue Balance zu finden.“ Solche Sätze dürften Mitarbeitern und Fans der Marke gefallen, die in der Ära des Konzern-Chefs Herbert Diess oft das Gefühl gehabt haben: Vergangenheit ist vorbei und unwichtig, nur die Zukunft zählt. In der Gegenwart vermittelte der Chef ihnen das Gefühl: Es wäre besser, nicht wie bei VW, sondern wie bei Tesla zu arbeiten. Selbstbewusstsein steigert man so nicht. Zumal es für Golf 8 und ID.3 – beides Entwicklungen aus Wolfsburg – von allen Seiten Kritik hagelte.Jetzt will Nelly Kennedy mit ihrem Team „die Marke nachhaltig stärken und das Marketing stärker global und digital ausrichten“. Denn: „In Zeiten massiven Wandels kann Marketing die Menschen begleiten und die Übergänge positiv besetzen.“ Sie wolle „auf Augenhöhe kommunizieren und den Kunden, Mitarbeitern sowie der Gesellschaft unsere Vision von der Mobilität der Zukunft zu erklären“. Sie wolle einen großen Beitrag zum Erfolg der Transformation von Volkswagen leisten.
Ihr Credo: „Aus Vertrauen, Verlässlichkeit und dem glaubhaften Nachweis, dass man sich stetig verändert, entsteht eine begehrenswerte Marke. Die Marke Volkswagen kann ein Lebenspartner der Menschen sein: Das Auto ist – übrigens viel mehr als ein Smartphone – Teil ihrer Erlebniswelten.
Dabei gelte es immer hellwach zu sein, „weit über den eigenen Tellerrand schauen, erfahren und erleben, was diesseits wie jenseits des Werkszauns passiert: neue Techniken, neue Medien, neue Verhaltensweisen“. Entscheidend sei, „in engstem Kontakt zu unseren Zielgruppen zu stehen und immer am Puls der Zeit zu sein. Wir müssen die Zukunftsexperten der Marke sein.“