Offenbar nicht. An dem Vorhaben werde weiter gearbeitet, wie die Wolfsburg AG auf Anfrage mitteilte. „Wir führen aktuell mit den beteiligten Partnern den konstruktiven Dialog zur weiteren Ausgestaltung des Nordkopf-Quartiers fort. Der seitens der Stadt Wolfsburg angekündigte Start der entsprechenden Planungsverfahren bis zu den Sommerferien ist eine wichtige Basis für die weitere detaillierte Projektentwicklung. Das geplante Quartier soll durch seine Modernität und seine positiven Effekte langfristig die Zukunftschancen der Stadt sichern“, führte Thomas Krause, Vorstand der Wolfsburg AG und Nachfolger von Manfred Günterberg, aus.
In der Wolfsburger Politik gibt es unterschiedliche Reaktionen auf die aktuellen Entwicklungen. Andreas Klaffehn, PUG Fraktionssprecher, sieht Signa zwar kritisch, sagt aber, dass der Investor in Wolfsburg die Gelegenheit und die Chance habe, „den angeschlagenen Ruf mit guten Ergebnissen und entschlossenem Voranbringen wieder herzustellen und die Kritiker Lügen zu strafen.“ Letztlich so Klaffehn, gehe es um Taten. Es müsse geschaut werden, mit welchen konkreten Maßnahmen und Ergebnissen Signa für die Stadt Wolfsburg aufwarte. Außerdem müsse eine Zeitschiene verbindlich aufgezeigt und eingehalten werden.
Frank Richter, Fraktionssprecher der Grünen, blickt schon in den Sommer, wenn es um den Aufstellungsbeschluss und damit auch um den Bebauungsplan gehen wird. Das geschäftliche Vertrauen für dieses Großprojekt müsse in erster Linie bei Volkswagen liegen, da es auf VW-eigenen Flächen realisiert werden soll. Daher sei der Aufstellungsbeschluss maßgeblich von der Entscheidung abhängig, die VW treffe. „Die Kommune wird keinen finanziellen Schaden erleiden beziehungsweise ein Risiko eingehen. Falls es dennoch zu Problemen komme, müsste sich die Politik die Frage gefallen lassen, ob das nicht eventuell absehbar gewesen wäre“, so Richter.
Ein wenig zurückhaltender drückt sich Christoph Michael Molnar (CDU) aus: „Grundsätzlich ist es für unsere Stadtentwicklung positiv, wenn die Gespräche zwischen der Signa und Volkswagen erfolgreich verlaufen. Momentan ist es sicherlich aufgrund der Inflationsrate- und Zinsentwicklung für viele Investoren schwer. Umso wichtiger ist, dass wir jetzt schnellstmöglich bei der Entwicklung des Nordkopfes vorankommen und sichtbare Resultate erzielen.“
Hans-Georg Bachmann, SPD-Fraktionssprecher im Stadtrat, möchte zum aktuellen Stand von „Wolfsburg Connect“ keine Angaben machen. Das sei Thema von Signa, der Wolfsburg AG und von Volkswagen. Die SPD-Fraktion werde in den Wochen nach dem Strategieausschuss intern beraten.