Für Stadträtin Monika Müller stellte sich beim Thema Incentives vielmehr die Frage nach der Gleichbehandlung aller städtischen Mitarbeiter. Mit E-Ladesäulen werde nur für einige wenige Beschäftigte etwas getan. „Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist.“ In Gesprächen mit Mitarbeitenden sei der Wunsch geäußert worden, mehr für die Bindung der Beschäftigten zu tun, dabei sei es aber eher darum gegangen, Leistungen wie spontanes Einspringen zu belohnen.
„Natürlich muss das in einer Form bezahlt werden“, meinte Detlef Barth (PUG) zu den Ladesäulen. Ihn störe jedoch die zeitliche Begrenzung auf zwei Stunden. Den springenden Punkt dabei erläuterte Leiter Michael Braune vom Technischen Dienst des Klinikums. Beschäftigte sollen die Ladesäulen mit ihren Multifunktionskarten nutzen können. Der „technische Kniff“ sei notwendig gewesen, um Kosten für den Einbau von Stromzählern und die Anschaffung einer Software zu sparen. Zwei Stunden würden ausreichen, um das Auto für die Fahrt nach Hause aufzuladen, die Zeit könne aber noch angepasst werden.
Werner Reimer (CDU) bemängelte, dass Ladesäulen für einen ganzen Arbeitstag blockiert seien. Es solle aber möglichst vielen die Möglichkeit zum Laden gegeben werden. Klinikumsdirektor André Koch erläuterte, dies sei in der Praxis jedoch gar nicht anders möglich, schließlich müssten Beschäftigte sonst während der Arbeitszeit aus hygienischen Gründen von der Arbeits- in ihre Zivilkleidung wechseln, ihr Auto umparken und sich dann erneut umziehen. „Wir haben nach einer Lösung gesucht, die in der Parkpalette einigermaßen funktioniert. Ich stelle mir die Frage, ob die hier geführte Diskussion überhaupt die richtige ist.“ Die Fraktionen mögen ihre Erwartungen äußern. „Wir bewerten dann, ob wir das auflösen können oder auf einen gewerblichen Anbieter setzen, der auf dem Gelände zusätzliche Ladesäulen errichtet.“ Gespräche darüber sollen bereits laufen. Kerstin Struth (SPD) meinte, die Politik solle nun beraten, „bevor wir es hier komplett zerreden und am Ende gar keiner mehr etwas von hat.“
Personalie: Der Ausschuss sprach sich einstimmig für Jan Schulze als neuen Patientenfürsprecher aus. Schulze ist bereits ehrenamtlich engagiert und erlangte aufgrund seiner Berufserfahrung Einblicke in Gesundheitssystem und Patientenbelange. „Es gelingt mir gut, bei Konflikten oder schwierigen Positionen zu schlichten“, so der 45-Jährige.
Schulze ist auch beratendes Mitglied des Klinikumsauschusses. Das Rechtsamt solle prüfen, ob möglicherweise Interessenkonflikte bestehen könnten, so Schulze. Denn nach dem niedersächsischen Krankenhausgesetz kann nicht Patientenfürsprecher werden, wer dem Klinikum „als Organ oder Mitglied eines Organs“ angehört. „Wenn das Rechtsamt Bedenken hat, würde ich meine Position als beratendes Mitglied niederlegen“, so Schulze. Die endgültige Entscheidung fällt in Verwaltungsausschuss und Rat.