„Immer wieder wurden wir nach alten Kassetten und den Liedern gefragt“, erklärte Tim Grothe. Und immer wieder habe er den Menschen bedauernd erklären müssen, dass er leider nichts habe. „Das ist so schade, denn es sind einmalige Lieder mit viel Potenzial.“ Also hatte sich Tim Grothe überlegt, wie man diese Schätze aus der Vergangenheit in die Gegenwart bringen könnte.
„Leider gab es rechtliche Hürden. Die Rechte an einigen Liedern liegen immer noch beim Verlag, da konnten wir leider nichts machen“, so Tim Grothe. Aber der Verlag hält nicht die Rechte an allen Alben, und so habe er sich umgehört, herumgefragt und schließlich fünf Alben zusammenbekommen: „Das sind glücklicherweise auch die mit den meisten seiner Klassiker“, so Tim Grothe erfreut. Diese habe er digitalisiert und unter „Hans und seine Polifrieds“ auf Streaming-Plattformen wie Spotify oder Youtube verfügbar gemacht.„So können Eltern und Kinder immer und überall darauf zugreifen“, so Tim Grothe zufrieden. Auch sein Vater Hans habe sich sehr darüber gefreut, dass seine Lieder nicht in Vergessenheit geraten. Hans Grothe ist 78 Jahre alt und singt schon seit Jahren nicht mehr mit Kindern, sondern mit Senioren – und hat daher viele der Lieder selbst lange nicht mehr gehört. „Teilweise seit 30 Jahren“, so Tim Grothe.
Verkehrssicherheit und Verkehrserziehung sind die Schwerpunktthemen, die Hans Grothe mit eingängigen Melodien vertont hat: „Das Hin und Her im Straßenverkehr“, „Bei Rot, da bleibe steh’n!“ oder „Mein Kindersitz“ sind Beispiele für die verschiedenen Aspekte, die der „Singende Polizist“ seinem heranwachsenden Publikum näher bringen will.
Jedoch hatte sich Hans Grothe nie ausschließlich auf verkehrserzieherische Botschaften beschränkt. Stücke wie „Wir sind die Umweltpolizei“, „Wenn Menschen Tiere quälen“ und „Ich putze meine Zähne gründlich“ zeigen, dass auch Umweltschutz, Tierschutz und weitere soziale Themen Grothe musikalisch inspiriert hatten.
Von seinem Vater Hans wurde Tim Grothe in gleich mehreren Bereichen geprägt: So hat auch Tim Grothe eine Laufbahn bei der Polizei eingeschlagen. „Die Polizeiarbeit war natürlich auch immer Thema bei uns zu Hause. Sie war selbstverständlich und selbstredend hatte ich immer ein gutes Bild davon“, erklärt Tim Grothe. „Das hat meine Berufswahl auf jeden Fall beeinflusst.“
Und auch die Musik hatte im Elternhaus immer eine große Rolle gespielt. Das ging an Tim Grothe auch nicht spurlos vorüber. „Egal ob Gitarre, Klavier, Akkordeon – musiziert wurde immer. Und klar, bei uns wurde auch viel gesungen.“ So war Tim Grothe selbst auch Mitglied der „Polifriends“ – und daher sowieso mit dem Liedgut seines Vaters sehr gut vertraut. „Irgendwann als Teenager kam ich dann aber in eine Phase, in der mir das eher etwas peinlich war – da hatte ich dann aufgehört“, berichtet der Wolfsburger. „Heute sehe ich das natürlich wieder anders.“
Seine Liebe zur Musik ist aber geblieben: Tim Grothe spielt in der Wolfsburger Irish-Folk-Band „Clonmac Noise“ Akkordeon. Zusammen mit seinen Bandmitgliedern stand er schon auf zahlreichen Bühnen in Wolfsburg und Umgebung.