Auf einem Hof in Vorsfelde fährt Mathias Kripstädt mit dem Gerätewagen Wasserrettung vor. Der Wagen ist mit mehr als sieben Metern Länge und drei Metern Höhe viel zu groß für eine normale Garage. Kommt es etwa bei Hochwasser zum Einsatz, müssen die DLRG-Mitglieder den Sprinter aus einer Scheune in Velstove holen, das Hochwasserboot aus der Doppelgarage in Vorsfelde. „Wir müssen jedes Mal eine gute Stunde mehr einplanen“, sagt Kriptstädt, Technischer Leiter Einsatz der DLRG Ortsgruppe Vorsfelde. Dazu komme eine Stunde Fahrerei nach den Einsätzen. „So geht uns Ehrenamtlichen viel Zeit flöten, die wir besser nutzen könnten.“ Zudem kosteten die Unterstellmöglichkeiten die DLRG auch Miete.
Außerdem fehlen der DLRG Spinde und Umkleidekabinen für die Einsatzkräfte. Auch in der Geschäftsstelle ist der Platz knapp. Diese wird auf mehreren Etagen bereits als Lager für Material wie Mannschaftszelte und Bierzeltgarnituren genutzt, auch die Ausrüstung für die Schwimmausbildung ist dort untergebracht. Die Räume sind eng und vollgestellt. Eine eigene Fahrzeughalle soll es richten. Denn: „Ausreichend große Mietobjekte sind schlicht zu teuer“, sagt Kripstädt.
„Daher entschied sich der Vorstand der Ortsgruppe zu Planungen für den Bau einer eigenen Fahrzeug- und Lagerhalle in Vorsfelde“, so der Vorsitzende Thorsten Böthling. Unterstützung erhalte die DLRG von Vorsfeldes Ortsbürgermeisterin Sandra Straube und dem Ortsrat. Dieser hat einen interfraktionellen Antrag befürwortet und die Verwaltung beauftragt, einen Standort zu finden. Auch die WMG ist involviert. „Es gibt Gespräche und erste Ideen, aber noch ist nichts spruchreif“, sagt Kripstädt. Sobald ein Grundstück gefunden sei, könne der Bau der Halle im Fertigbau aber schnell umgesetzt werden. Erste Angebote habe die DLRG bereits eingeholt.
Die Halle soll 18 mal 12 Meter groß werden. Drei Rolltore mit einer Höhe von vier Metern sind geplant, hoch genug für den Gerätewagen. Material soll in einem Hochregal gelagert werden. Außerdem sollen getrennte Umkleidekabinen und Spinde für die Einsatzkräfte im Katastrophenschutz sowie im Wasserrettungs- und Sanitätsdienst entstehen, ebenso wie ein WC. Der gepflasterte Vorplatz soll mit 18 mal 9 Metern genügend Platz zum Rangieren bieten, zusätzlich sollen Parkplätze auf dem Grundstück unterkommen. Es sollte rund 1.000 Quadratmeter groß sein, meint Böthling.
Als Kosten für Halle und Grundstück veranschlagt die DLRG Vorsfelde etwa 350.000 Euro. Davon kann der ehrenamtliche Verein 120.000 Euro selbst aufbringen. Außerdem erwarten die Lebensretter eine größere Förderung aus DLRG-Mitteln. Doch auch diese finanzielle Unterstützung reiche nicht aus. „Daher hoffen wir noch auf weitere Förderungen und auch große und kleine Spenden“, sagt Böthling. Sehr dankbar sei die DLRG beispielsweise für die 8.400-Euro-Spende aus der Pfandbon-Aktion bei Rewe.