Die Konzerte erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Nachdem zwei Jahrzehnte die Konzerte im Schlosshof stattfanden, hat sich seit vier Jahren der Umzug ins idyllische Ambiente des Parks bewährt. Allerdings reichten die Sitzgelegenheiten nicht aus. Die 350 Sitzplätze waren schnell besetzt, während mehr als 100 Gäste im Stehen der Musik folgten. Die Freude über diesen Zuspruch war in den Grußworten der Leiterin des Bades, Maren Körber, des Ortsbürgermeisters André-Georg Schlichting und der Vereinsvorsitzenden Bärbel Weist deutlich vernehmbar.
17 Musikbeiträge standen auf dem Programm. Die Anmoderation übernahm erneut Bärbel Weist. Interessantes aus der Ortsgeschichte, Anmerkungen zur Musik oder auch kleine anekdotische Witze schufen eine aufgelockerte, entspannte Atmosphäre. In Verbindung mit dem glanzvollen Spiel des Orchesters und der unterhaltenden Musik vom Feinsten vergingen die mehr als zwei Stunden wie im Fluge.
Bestechend war die hervorragende Anblastechnik der verschiedenen Bläsergruppen sowie das saubere Zusammenspiel und die nuancenreiche Abstimmung des Gesamtklangs. Alles wirkte derart souverän, dass man kaum glauben mochte, dass hier „Freizeitmusikerinnen und -musiker“ saßen. Das lebendige Zusammenwirken von Dirigent und Blasorchester übertrug sich auf die Zuhörenden, die durch rhythmisches Mitbewegen oder Mitklatschen die Musik auf sich einwirken ließen.
Von Operettenmelodien, Marsch und Walzer ging es über ABBA, Les Humphries und Frank Sinatra zu Udo Jürgens. Eindrucksvoll klang das Arrangement von „Don’t cry for me Argentina“ aus dem Musical „Evita“. Ebenso das neuseeländische Walfängerlied „Wellerman“, das durch Nathan Evans bekannt ist. Das Stück „Tropicana“ brachte Bärbel Weist mit der Schwefelquelle in Verbindung, die im Jahr 1911 in Fallersleben entdeckt wurde. In dem Jahr erreichte der Sommer eine andauernde tropische Hitze. Dass das Orchester außerdem Pop kann, bewies es mit „Tage wie diese“ von den Toten Hosen.
Auch in diesem Jahr beendete der „Radetzky-Marsch“ mit dem Auftritt der Trachtengruppe das Konzert, auf dessen Neuauflage im nächsten Jahr sich das hellauf begeisterte Publikum schon jetzt freut. Ratsam wäre dann, sich vorsichtshalber eine eigene Sitzgelegenheit einzupacken.