Was wird überhaupt gebaut? Auf rund 1,2 Kilometern Länge stadteinwärts erneuert die VW Kraftwerk GmbH eine Hauptfernwärmeleitung. Diese Baustelle nutzen die Kraftwerker, um für die LSW Netz (Tochter der Stadt Wolfsburg) gleich noch eine neue Trinkwasserhauptversorgungsleitung zu verlegen. Für die Kraftwerk GmbH hat die Baustelle einen handfesten Sinn: „Durch den Austausch der alten Fernwärmeleitungen gegen neue Kunststoffmantelrohre können mit dieser Baumaßnahme rund 1.000.000 Kilowattstunden pro Jahr an Wärmeenergie eingespart werden.“ Das entspreche dem durchschnittlichen Wärmebedarf von rund 45 Einfamilienhäusern.
Die beiden Geschäftsführer der VW Kraftwerk GmbH lassen sich in einer Pressemitteilung so zitieren: „Die Maßnahme stellt einen weiteren Baustein zur Sicherung der nachhaltigen Versorgung für Fernwärme in Wolfsburg dar. Die VW Kraftwerk GmbH hat bereits in den vergangenen zehn Jahren einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in das Fernwärmenetz investiert.“
Hintergrund: Viele Wolfsburger Haushalte werden mit Fernwärme aus den VW-Kraftwerken versorgt – durch die vielen Neubauten der vergangenen Jahre hat der Bedarf an Fernwärme weiter zugenommen. Eigentlich sollen beide VW-Kraftwerke mit Gas laufen – doch wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und damit einhergehenden politischen und wirtschaftlichen Sanktionen werden beide Kraftwerke weiter mit Kohle befeuert. Können aber jederzeit komplett auf Gas umgestellt werden.All das ändert nichts daran, dass gerade Baustellen auf der Heinrich-Nordhoff-Straße – eine Hauptverkehrsader der VW-Stadt – für großen Frust und immense Wut bei Autofahrern sorgen. Die Bauarbeiter vor Ort können das sprichwörtliche Lied davon singen. Deshalb empfinden es alle als eine gute Nachricht, dass die Baustelle einige Woche früher als geplant wieder abgebaut werden soll. Wenn es diesmal nicht schon wieder zu Verzögerungen kommt.