Der „Gemeinnützige Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V.“ sucht für die Außenstelle Wolfsburg-Helmstedt Menschen, die sich der Hilfsorganisation anschließen. Derzeit wird diese Außenstelle fast ausschließlich nur von Klaus Dunkel betreut. Er gehört der Organisation seit Ende 2006 an. Fallabhängig arbeitet er im Einvernehmen mit den von ihm betreuten Opfern vertrauensvoll mit anderen in der Opferhilfe aktiven Fachstellen in Wolfsburg zusammen. Das Frauenhaus Wolfsburg, die Beratungsstelle Dialog e. V. und die Polizei gehören zu diesem Netzwerk. Die Leitung der Außenstelle wird derzeit vom Landesbüro des Weißen Rings wahrgenommen, mit dem Dunkel und Krämer in enger Abstimmung zusammenarbeiten, wenn personelle Unterstützung aus Gifhorn notwendig wird.
2011 wurde die Außenstelle Gifhorn an Krämer übergeben, für Wolfsburg blieb die Nachfolgesuche ergebnislos. Seit einigen Monaten steht dort jedoch mit Horst Pohl ein engagierter Polizist im Ruhestand zur Seite. Auch Pohl sei daran gelegen, den Weißen Ring in Wolfsburg bekannter zu machen.
Opfer, die sich beim Weißen Ring melden, erhalten Hilfe von Menschen, die sich ehrenamtlich für sie starkmachen. Krämer leitet die Außenstelle in Gifhorn und fungiert als Koordinatorin für die Ehrenamtlichen. Wenn Menschen Hilfe suchen, fragt sie zunächst danach, was passiert ist, wo das passiert ist und welche Art von Hilfe gewünscht ist. Dann prüft sie, welcher ehrenamtlich Mitarbeitende Zeit hat, um sich zu kümmern.Das Unterstützungsangebot des Weißen Rings umfasst vieles, was den Menschen vermittelt, dass sie nicht allein sind. Manche Opfer wünschen sich, nach einem Raubüberfall zur Polizei begleitet zu werden, andere brauchen Beistand bei Gerichtsverhandlungen. Manchmal geht es um einen Handtaschendiebstahl, aber auch um sehr schwierige Themen, etwa wenn ein Missbrauch in der Kindheit vorlag, der erst im Erwachsenenalter aufgearbeitet wird. Deshalb ist eine Mitarbeit auch nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich: „Die ehrenamtlichen Begleitungen müssen in geordneten Verhältnissen leben und nicht selbst in schwierigen sozialen Problemlagen verwickelt sein“, betont Krämer. Darüber hinaus ist ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen und eine Datenschutzvereinbarung zum Schutz der Opfer zu unterzeichnen. „Im Kontakt mit den Opfern, die sich bei uns melden, ist Feingefühl, ein sicheres Auftreten und Verschwiegenheit gegenüber Dritten gefragt“, sagt Krämer.Die Begleitungen können sehr persönlich und belastend sein, weshalb der Verein die Ehrenamtlichen durch Schulungen für diese verantwortungsvolle Aufgabe rüstet. Verpflichtend sind ein Wochenend-Grundseminar und ein Aufbauseminar, welches innerhalb von zwei Jahren absolviert werden muss. Danach steht den Mitarbeitern die Teilnahme an zahlreichen Weiterbildungsseminaren offen.
Der Weiße Ring kämpft auch für ein stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein für die Situation der Opfer, unterstützt die Kriminalitätsvorbeugung und fordert mehr öffentliche Mittel dafür. Wer dem Verein beitreten und in der Außenstelle Wolfsburg-Helmstedt ehrenamtlich mitarbeiten möchte, kann sich im Landesbüro Niedersachsen des Weißen Rings unter Tel. 0511-799997 oder per E-Mail an niedersachsen@weisser-ring.de melden.
Menschen, die über den Weißen Ring Hilfe suchen, melden sich unter der bundesweit kostenfreien Telefonnummer 116 006. Eine Onlineberatung ist unter www.weisser-ring.de möglich.