Lernen findet im Gehirn immer dann statt, wenn wir es benutzen und je jünger ein Mensch ist, desto rascher lernt er. Säuglinge nehmen etwas Neues auf, auch wenn sie es nur einmal erlebt haben. Ihr Gehirn ist sehr flexibel und kann erfahrungsabhängig ganz andere Verbindungen ausbilden als dies normalerweise der Fall ist. Dies zeig sich an Fällen, bei denen von Geburt an (oder ab kurz nach der Geburt) Bereiche des Gehirns, die fehlen, ersetzt werden können. Zudem gibt es sogenannte „Entwicklungsfenster“, „sensible Phasen“ beziehungsweise „kritische Perioden“, in denen bestimmte Lernprozesse erfolgen müssen, weil nur dann die Bereitschaft dafür besonders stark ausgeprägt ist. Diese Erkenntnisse sind für die Gestaltung von Lernumgebungen und Lernschritten wichtig und werden noch zu wenig umgesetzt.
Seit 1997 hat Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Jahrgang 1958, den Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitet die seit 1998 bestehende Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm. 2004 gründete er das TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) Ulm an der Universität Ulm.
Eintrittskarten kosten 15 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Schülerinnen und Schüler und können per E-Mail an veranstaltungen@ fws-wob.de bestellt werden.