Klimakleber: Widerspruch gegen Strafbefehle Vorfall ereignete sich im Juni 2022 auf der Braunschweiger Straße
Wolfsburg. Straßenblockade mit Folgen: Mit Sekundenkleber hatten sich drei Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ im Juni 2022 auf der Braunschweiger Straße in Wolfsburg in Höhe des Planetariums fixiert und so den Verkehr zum Erliegen gebracht. Gegen die Beteiligten wurden Strafbefehle erlassen und Geldstrafen verhängt. Dagegen legten die Klimaaktivisten jedoch Widerspruch ein, sodass es jetzt zur Hauptverhandlung am Amtsgericht Wolfsburg kommt.Der Vorwurf gegen die drei Angeklagten lautet: gemeinschaftliche Nötigung. Dafür sollten sie, laut Strafbefehl, 40 Tagessätze zahlen. Doch jetzt kommt es zum Prozess am Amtsgericht. Erster Verhandlungstag ist am Donnerstag, 15. Februar. Ein Fortsetzungstermin ist für den 29. Februar anberaumt worden. Mit der Aktion beabsichtigten die Aktivisten, Aufmerksamkeit zu erregen und Wirtschaftsminister Robert Habeck dazu zu bringen, eine sogenannte „Lebenserklärung“ zu unterschreiben, um den Klimaschutz zu beschleunigen. Die Straßenblockade der „Letzten Generation“ ereignete sich an der Fußgängerampel, nahe des Scharoun-Theaters, in Fahrtrichtung stadtauswärts. Zwei der Aktivisten klebten ihre Hand auf der Straße fest, ein dritter seinen Fuß. Dadurch musste die Polizei eine der beiden Fahrtrichtungen stundenlang sperren. Lediglich Rettungsfahrzeugen war die Durchfahrt gestattet. Zudem musste eine Spezialeinheit aus Braunschweig extra für diesen Einsatz anrücken. Der Verkehr wurde durch die Innenstadt und über den Laagberg in Richtung Autobahn oder zum Klinikum umgeleitet. Erst am späten Abend, gegen 21.30 Uhr, konnten die Beamten die Straße wieder freigeben.
Zuvor mussten die Einsatzkräfte die Finger der Aktivisten einzeln vom Asphalt lösen. Die Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) entfernte zudem die ölige Lösungsflüssigkeit, um Unfälle zu vermeiden. Wie es mit den Angeklagten nun weitergeht, wird sich bei den Verhandlungen im Februar zeigen.