„Wir haben die Tage rund um den Jahreswechsel optimal genutzt, um Arbeiten zu erledigen, die im laufenden Betrieb kaum möglich wären. Vor allem im Karosseriebau und in der Montage sind wir nun bestens gerüstet für den Anlauf des Tayron Ende des Jahres“, sagt Werkleiter Rainer Fessel. Das große SUV wird aktuell in China und Südamerika gebaut und wird im Herbst 2024 offiziell für den deutschen Markt vorgestellt – als Nachfolger des Tiguan Allspace. In Wolfsburger Werk löst er den erfolglosen Seat Tarraco ab, der Ende 2024 eingestellt wird. Den Kolleginnen und Kollegen, die während der produktionsfreien Zeit hier im Werk im Einsatz waren, gelte sein Dank für den Einsatz, sagt Fessel.
„Es handelt sich größtenteils um Arbeiten, die im laufenden Produktionsbetrieb nur schwer oder gar nicht durchführbar gewesen wären“, erklärt ein Sprecher. Die Bänder können nicht einfach stillstehen. Manche der Arbeiten zogen sich aber noch länger, als die produktionsfreie Zeit dauerte. Diese wurden laut dem Sprecher in der ersten Januarwoche, während die Produktion normal weiter lief, abgeschlossen.
Die Gründe für die Arbeiten sind dabei unterschiedlicher Natur. Ein Aspekt ist die Arbeitssicherheit, die durch verschiedene Maßnahmen erhöht werden sollte. Gleichzeitig wurden auch Arbeiten durchgeführt, die eine Verbesserung der Produktivität, eine Optimierung von Anlagen und eine effizientere Energienutzung möglich machen. Vor allem wurden aber die vorbereitenden Arbeiten für die dieses Jahr anstehenden Produktionsanläufe von Tayron, Golf Facelift und Vollfertigung des ID.3 in Angriff genommen.
Durchschnittlich waren 140 Personen bei den Umbauarbeiten im Einsatz, an den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester waren es in der Spitze bis zu 400. Davon kamen etwa drei Viertel von Fremdfirmen und ein Viertel von Volkswagen. Und sie hatten in nahezu allen Gewerken zu tun, angefangen beim Presswerk über Karosseriebau und Lackiererei bis hin zur Montageeiniges wurde gearbeitet.
Über mehrere Tage zogen sich zum Beispiel die Arbeiten im Presswerk. An der Pressenstraße 300 in Halle 1a mussten zwei Schwinghebel ausgetauscht werden. Die Montage der rund eine Tonne schweren Schwinghebel erfolgte mittels Hallenkran. Drei Tage dauerte es, bis alle Arbeiten an der Pressenstraße abgeschlossen waren.
In der Montage sowie im Karosseriebau standen die Arbeiten ganz im Zeichen des ID.3 und des Tayron. Im Karosseriebau wurden Vorbereitungen für den Bau der ID.3-Karossen in Halle 1/2 sowie der Tayron-Karossen in Halle 3/4 getroffen. In der Montage wurden die Rahmenlager für die geplante Produktionsaufnahme von Tayron und ID.3 angepasst. Der ID.3 läuft gemeinsam mit dem Tiguan auf einer Montagelinie, sodass sehr flexibel auf die Nachfrage reagiert werden kann. Falls weniger ID.3 nachgefragt werden, kann dies durch mehr gefertigte Tiguan aufgefangen werden. Was in Anbetracht der derzeitigen Nachfragedelle bei E-Autos, durchaus möglich erscheint. Rund 2.500 der 22.000 Beschäftigten hätten bereits die Schulung für den Bau von Elektroautos absolviert.Im Werk wurden aber noch andere Dinge erledigt. So wurde der ehemalige SB-Shop in Halle 6 abgerissen. Dieser soll laut Plan noch 2024 durch einen Neubau ersetzt werden. Außerdem wurde der Mittelstraßen-Übergangs von Halle 4 zu Halle 10 eingerüstet. Hier steht ein Austausch der Fenster an. Auch das Thema Arbeitssicherheit wurde aktiv angegangen. So wurden zum Beispiel die Fahrwege in Halle 12 neu beschichtet. Außerdem wurde die Beleuchtung in Halle 53 des Werks saniert. Was natürlich auch Energie einsparen soll. Zudem stehen für das Werk Mittel aus dem Modernisierungsfonds zur Verfügung.