Ortsrat ehrt Marianne Hasenlust mit der Büssing-Medaille Auszeichnung für engagierte Nordsteimkerin – Pflegekinder betreut und Rampe an der Kirche gebaut
Wolfsburg/Nordsteimke. Der Ortsrat Barnstorf-Nordsteimke hat die Büssing-Medaille an Marianne Hasenlust (86) vergeben. Die Ehrung fand am Samstagabend im Büssing-Haus in Nordsteimke statt. Die Büssing-Medaille vergeben die Kommunalpolitiker traditionell an Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich um den Ort und um das Gemeinwohl verdient gemacht haben – so wie Marianne Hasenlust.Die Medaillen überreichten Ortsbürgermeister Philipp Kasten und sein Stellvertreter Michael Arnold. Dabei machte Marianne Hasenlust noch einmal deutlich, dass es ihr „peinlich“ sei, vorne zu stehen und geehrt zu werden. „Aber ich freue mich trotzdem und danke Euch allen.“ Damit sie ihre Familie, die Mitglieder des Ortsrates und die Vertreter der örtlichen Vereine. Und Hans-Werner Ruhkopf, dem Vertreter von MAN – das Gebäude gehört der VW-Tochter MAN. Marianne Hasenlust gab zu, einen „sozialen Tick“ zu haben. Ortsbürgermeister Kasten listete eine Menge von Gründen auf, warum die 86-Jährige die Büssing-Medaille verdient habe. Schon als 16-Jährige, so Kasten, habe Hasenlust einen Erste-Hilfe-Kursus belegt: „Sie wurden vom damaligen Bürgermeister Peiß jede Woche nach Vorsfelde zum Erste-Hilfe-Kurs gefahren. Zur damaligen Zeit hatten nämlich nur der Bürgermeister und der Graf von der Schulenburg ein Auto.“
Marianne Hasenlust sei maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass Nordsteimke ein erstes Pflegebett bekam. Sie habe auch dafür gesorgt, dass die Kirche eine Rampe bekomme – ein Nachbarjunge habe im Rollstuhl gesessen. Und auch dieser Junge, so Kasten, sollte diese schöne Kirche jederzeit von innen anschauen können. „Da wurde schnell mit ein paar Schaufeln und Erde die erste Rampe“, berichtete Philipp Kasten.
Hasenlust habe auch die Monstranz zurück in die Nordsteimker geholt – sie habe einen Ehrenplatz neben Abendmahl-Geschirr und Taufschale erhalten. „Dank ihres guten Kontaktes zu Günzel Graf von der Schulenburg“, so Kasten. Sie sei für die Sozialstation tätig gewesen und habe Pflegekinder betreut. Noch heute würden diese Kinder „Tanti“ zu Marianne Hasenlust sagen.
Sie habe auch viele Veranstaltungen im Ort fotografiert und einen großen Fundus an „damit verbundenen Erinnerungen“ aufgebaut. „Sie sind stolz auf Ihre Kinder Ute und Thilo, Ihre Enkelkinder und Ihre Urenkel“, schloss Philipp Kasten seine Laudatio. „Ganz nebenbei kümmern Sie sich seit 56 Jahren um Ihre zwei griechischen Landschildkröten.“ An dieser Stelle musste auch Marianne Hasenlust laut lachen.
Philipp Kasten betonte bei der Ehrung: „Gemeinsinn, Initiative, Selbstlosigkeit – das alles sind Eigenschaften, welche kaum besser Ihr Engagement in ’Ihrem’ Nordsteimke beschreiben.“