An der Breslauer Straße befanden sich in der Zeit des Nationalsozialismus Wachtürme und elektrische geladene Stacheldrahtzäune. Über 750 Menschen waren einst in dem Außenlager des KZ-Neuengamme inhaftiert. „Wir befinden uns hier an dem Ort, an dem eigentlich der Neubau des Gedenkortes stehen sollte“, sagte Uwe Paulsen, Vorsitzender des Freundeskreises, beim Rundgang mit 20 Teilnehmern. Die Planungen für die Gedenkstätte waren im Mai 2022 vom Rat der Stadt Wolfsburg beschlossen worden. Eine Umsetzung steht noch aus.
Weiter sagte Paulsen, der Laagberg sei „ein Ort, der die grausame menschenverachtende Vergangenheit aufzeigt und jetzige und zukünftige Generationen immer daran erinnert, dass solches barbarisches Unrecht nicht mehr geschehen darf.“ Der Rundgang startete bei den gesicherten Fundamenten der einstigen Baracken des KZ-Außenlagers, die zurzeit provisorisch in einem Zelt eingelagert sind. Von dort aus wurden die Ratsmitglieder entlang der früheren Lagergrenze bis hin zu dem Ort geführt, an dem einst die Baracken der Inhaftierten standen.
Ebenso passierte die Gruppe die Gedenkstele zur Erinnerung an die Toten und Überlebenden des Außenlagers. Die Stele war in den späten 1980er-Jahren aufgestellt worden um den Opfern des KZ-Außenlagers zu gedenken und auf die NS-Verbrechen in den letzten Kriegsjahren hinzuweisen. Außer einem Zelt weist bislang nichts auf das ehemalige KZ hin. „Allein gibt dieser Ort seine Geschichte nicht preis, er braucht Unterstützung“, so Placenti-Grau. Die Leiterin des IZS warb erneut für den Ausbau der Gedenkstätte am Laagberg.
In dieser soll neben den Barackenfundamenten auch die Ausstellung „Dokumentation über die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ gezeigt werden. Zudem soll an angemessener Stelle „Offenheit, Toleranz und Demokratieverständnis gestärkt und gleichzeitig Wissenschaft, Bildung, Forschung und Kultur gefördert werden“, so Uwe Paulsen.
Die Führung am historischen Ort stieß auf Interesse. Einige Ratsmitglieder beschlossen dem Verein beizutreten. Der „Freundeskreis Gedenk- und Lernort KZ-Außenlager Laagberg“ hatte sich im November 2022 gegründet. Eines der Ziele des Vereins ist die Schaffung einer Gedenkstätte. Mit mehreren Bannern machen IZS und Freundeskreis am Laagberg auf die historische Bedeutung des Ortes aufmerksam. Die Fundamente der ehamligen Gefangenenbaracke waren im Frühjahr 2017 bei Bauarbeiten entdeckt worden.