Laut einer von der Naturschutz-AG des Heimatvereins Vorsfelde durchgeführten Meinungsumfrage werde die geplante Wohnbebauung „Östlich an der Meine“ kritisch bis ablehnend gesehen, heißt es. Vielmehr würden viele Menschen den Alternativ-Entwurf des Nabu Wolfsburg begrüßen, hier eine Grünzone mit Aufenthaltsqualität für Menschen und Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schaffen. Das künftige Eingangstor zum Biosphärenreservat Drömling sei auch für den sanften Tourismus und somit für lokale Betriebe, Vereine und Institutionen eine Chance.
Warum sei ausgerechnet diese Fläche nicht als Hochwasserschutzzone ausgewiesen, wie es EU-Gesetzgebung verlange, fragt Jörg Blüm vom Heimatverein. Anfragen würden unbeantwortet bleiben und im Ortsrat sei ausschließlich der Entwurf der Stadt und der Investoren besprochen worden, als wäre dieser die einzige Möglichkeit zur Entwicklung des bisher vernachlässigten Bereichs. „Mit dem Nabu-Entwurf werten wir das Gebiet auf. Wir haben keinen Schlosspark, können dafür mit stadtnahem Naturraum punkten und sollten das Potenzial nutzen.“ Einige der Befragten befürchteten eine Beeinträchtigung des Frischluftaustausches durch mehrstöckige Gebäude und infolgedessen vermehrten Schadstoffeintrag in die Altstadt.
Der Heimatverein teilt auch die Bedenken des Nabu hinsichtlich eines Hochwasserrisikos für den Bereich. Künftig seien häufige und starke Hochwasserereignisse zu erwarten. Kommunen müssten planerisch vorsorgen und Rückhalteflächen schaffen beziehungsweise schlicht erhalten, wie in diesem Fall.
Das Argument, mit der Ansiedlung von Discountern und Bau von Luxuswohnungen werde das Zentrum Vorsfeldes gestärkt, sei absurd, kritisiert Alfred Riebe. „In der Innenstadt müssen Maßnahmen zur Verbesserung von Branchenmix, Service-, Lebens- und Aufenthaltsqualität stattfinden, nicht außerhalb.“
Der Heimatverein Vorsfelde will sich mit anderen Naturschutzverbänden dafür einsetzen, den Drömling als Unesco-Biosphärenreservat bekannter zu machen sowie Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft aufzeigen.